Infektionen vor allem im privaten Umfeld

Gesundheitsdezernent Schmitt (CDU): "Müssen Impftempo erhöhen"

O|N hat im Exklusiv-Interview mit dem Fuldaer Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt (CDU) gesprochen.
Fotos: Finn Rasner

18.11.2021 / FULDA - 52.826 Neuinfektionen in Deutschland. Diesen traurigen Höchstwert meldet das RKI am Mittwochmorgen. Von Aufatmen kann demnach noch lange keine Rede sein. Auch Hessen bleibt nicht verschont. O|N hat im Exklusiv-Interview mit dem Fuldaer Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt (CDU) gesprochen. Die vierte Welle an sich komme nicht überraschend: "Dass im Winter die Zahlen steigen, war vorauszusehen. Auch, dass rechtzeitig gehandelt werden muss." Jedoch sei das Ausmaß der Zahlen, besonders mit Blick auf Bayern und Sachsen, in ihrer Schnelligkeit und Höhe doch überraschend. 



Im Landkreis Fulda bewegt sich die Inzidenz momentan um die 170. "In den angrenzenden Landkreisen ist die Inzidenz viel höher", konstatiert der Vize-Landrat. Dort würden inzwischen Werte von 400 bis 500 erreicht werden. Doch generell mache sich ein Trend bemerkbar: "In ganz Deutschland steigt die Inzidenz bemerkbar - das wird auch im Landkreis Fulda so sein. Derzeit sind die Zahlen im Vergleich noch niedrig, auch in den Krankenhäusern." Man solle sich natürlich nicht in falscher Sicherheit wiegen. "Bei uns wird sich auch das Infektionsgeschehen weiter ausdehnen."

Infektionsschwerpunkte im privaten Bereich

Die meisten Infektionen seien nach wie vor im privaten Umfeld zu lokalisieren. "Das heißt in der Familie, bei Freunden breitet sich das Virus aus." Auch an der Arbeit treten einige Fälle auf, oder in Schulen. "Aber das sind wirklich sehr wenige". 20 bis 25 Prozent bleiben übrigens im Dunkeln. "Dort können wir das Infektionsgeschehen nicht zurückverfolgen." 

Landkreis Fulda erweitert Impfangebote

Nach wie vor gelte es, die Impfungen schnell voranzutreiben. "Wir müssen das Tempo erhöhen. Dazu zählen Erst- und Zweitimpfungen sowie Boosterimpfungen." Doch die Hebel sind bereits in Bewegung gesetzt. "Wir erweitern an vielen Orten die Impfkapazitäten - sei es wie bereits erfolgt im Klinikum oder im Herz-Jesu-Krankenhaus. Auch die Helios-Klinik und das DRK Hünfeld planen ein neues Angebot", so Schmitt. Zusätzlich seien bereits mobile Impfteams unterwegs, zurzeit in Pflegeeinrichtungen. "Außerdem starten wir mit dem Impfbus, der dezentral in den Städten und Gemeinden Impfungen anbieten wird." 

Sehen Sie das ganze Interview - auch zum Thema Lockdown für Ungeimpfte - im O|N-Video. (mkr) +++

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