"Wachsam sein und Geschwindigkeit reduzieren"

Forstamt muss Wildbestand verringern - Straßensperrungen wegen Treibjagden

Aufgrund der Treibjagden sind auch Straßensperrungen vorgesehen
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11.11.2021 / REGION VB - Mit dem Laubabfall beginnt wieder die Zeit der großräumigen Treibjagden in den Wäldern des Vogelsberges. Ziel ist die Umsetzung des gesetzlichen Auftrags, den Wildbestand an den Lebensraum anzupassen und übermäßige Wildschäden sowie die Ausbreitung von Krankheiten (z. B. Afrikanische Schweinepest) zu verhindern.



Zum Schutz der Bevölkerung und der eingesetzten Jagdhunde sind diese Jagden zum Teil mit Straßensperrungen und Umleiten des Verkehrs, mitunter auch nur mit Geschwindigkeitsbeschränkungen an den tangierten Straßen verbunden. "Auch im Umfeld der gesperrten Strecken sollten die Autofahrer besonders wachsam sein und die Geschwindigkeit in den Waldbereichen reduzieren", bittet der stellvertretende Schottener Forstamtsleiter Uwe Prihoda. Die Verkehrsteilnehmer werden um Verständnis für die jeweils 4 Stunden langen Straßensperrungen gebeten. Nur so ist eine effektive Jagdausübung in Bereichen möglich, die sonst allenfalls mit deutlichen Einschränkungen bejagt werden könnten.

Wildunfälle vermeiden

In der Vergangenheit war es immer wieder zu gefährlichen Situationen und auch Unfällen durch über die Straße wechselndes Wild und trotz ausgeschilderter Geschwindigkeitsbegrenzung zu schnell fahrenden Autos gekommen. Bei der Kollision mit einem 200 kg schweren Rothirsch sind massive Folgen unausweichlich. "Das können und wollen wir nicht riskieren" so Prihoda.

"Vor dem Hintergrund der immensen Waldschäden durch den Klimawandel bekommt die Reduzierung zu hoher Wildbestände eine neue Brisanz", erläutert er weiter. "Die Wiederbewaldung mit an die veränderten Bedingungen angepassten Baumarten können wir nur stemmen, wenn sich die Beeinträchtigungen durch Wildverbiss in engen Grenzen halten. Außerdem wollen wir natürlich einen möglichst hohen Beitrag zur Vermeidung von Schwarzwildschäden auf den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen leisten." Waldbesucher bittet das Forstamt dringend, an den Jagdtagen die betroffenen Waldgebiete zu meiden, die Absperrungen an den Waldwegen zu beachten und Hunde an die Leine zu nehmen. Wer gesperrte Wege und Flächen betritt, setzt sich nicht nur einer erhöhten Gefährdung aus, sondern riskiert auch ein Bußgeld.

Die nächste Jagd mit Straßensperrung findet am 17. November im Waldbereich zwischen schot-ten-Breungeshain und dem Niddertal statt. Dazu wird die L 3338 zwischen der Waldsiedlung Breungeshain zwischen 10 und 14 Uhr gesperrt, die Umleitungsstrecke ist ausgeschildert. Die anderen Jagdtermine mit Straßensperrungen werden jeweils rechtzeitig vorher ebenfalls bekanntgegeben. (pm) +++


Foto: Hessen Forst

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