Komplexe Aufgabenstellungen
115 Kräfte bei der Herbstübung: Einsatz auf dem Logistikareal von Zufall
Fotos: privat
08.11.2021 / GROßENLÜDER - Feuerwehr Alarm-Herbstübung auf dem Firmengelände des großen Logistikunternehmens Zufall in Großenlüder. Das Übungskonzept wurde von der Wehrführung Großenlüder in Zusammenarbeit mit den Gemeindebrandinspektoren ausgearbeitet. Die teils sehr komplexen Aufgabenstellungen von der Menschenrettung zur Brandbekämpfung bis zur G-ABC Gefahrenlage wurden von 115 Feuerwehreinsatzkräfte aus acht Feuerwehren Ortsteil- und Gemeindeübergreifend in circa zwei Stunden abgearbeitet.
Bedingt durch die Covid-19 Pandemie fand die letzte Feuerwehrgroßübung der Gemeinde Großenlüder im Oktober 2019 statt. Gemeindebrandinspektor Jürgen Reinhardt setzte aus diesem Grund die realitätsnahe Alarm-Herbstübung an, um die Einsatz- und Leistungsbereitschaft aller sechs Ortsteilfeuerwehren zu prüfen. Es kam jedoch alles anders als geplant. Die Einsatzkräfte aller sechs Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Großenlüder wurden unvorhersehbar zur geplanten Übung durch zwei Real-Einsätze gefordert, gerade sechs Tage nach dem schweren Verkehrsunfall mit zwei schwerverletzten Personen auf der B 254.
Realeinsätze und Übung
Unverzüglich gab er den Einsatzbefehl für die Feuerwehren Großenlüder, Uffhausen, Bimbach sowie die Feuerwehr Fulda mit Drehleiter die Einsatzstelle anzufahren. Unter der Leitung des stellvertretenden Gemeindebrandinspektors Christian Bosold mit Wehrführer Lukas Zein und stellvertretender Wehrführer Simon Dimmerling im Einsatzleitwagen wurde die Einsatzstelle sofort angefahren. Durch diesen Zufall lag die Ausrückzeit unter einer Minute, da die Einsatzkräfte sofort in die Feuerwehrfahrzeuge einsteigen konnten - Glück im Unglück. Durch das schnelle und mutige Handeln der gut ausgebildeten Feuerwehreinsatzkräfte konnte die im Vollbrand stehende Garage schnell und effektiv gelöscht werden und eine Brandausbreitung auf die angrenzenden Wohnhäuser verhindert werden.
Akkugeräte in Brand geraten
Bürgermeister Florian Fritzsch, Kreisbrandmeister Kamerad Andreas Waldmann, Gemeindebrandinspektor Jürgen Reinhardt sowie Ortsvorsteher Jürgen Hübl waren als Übungsbeobachter bei der Alarm-Herbstübung dabei und konnten sich ein Bild von der Leistungsbereitschaft der eingesetzten Feuerwehren machen. Bei der kurzen Übungsnachbesprechung mit den verbliebenen 50 Einsatzkräften (65 waren beim Real-Einsatz Garagenbrand) schilderte Gemeindebrandinspektor Jürgen Reinhardt den Übungsablauf mit den verschiedenen Aufgaben, die von den Übungslotsen zeitversetzt eingespielt wurden. Die Anfahrt der Feuerwehrfahrzeuge erfolgte ab dem Ortsschild Großenlüder mit Sondersignal. Von den Fahrzeugführern und Maschinisten musste die allgemeine Sorgfaltspflicht im Straßenverkehr ebenso wie die UVV-Feuerwehr bei der Herbstübung eingehalten werden.
Jürgen Reinhardt dankte besonders allen beteiligten Feuerwehreinsatzkräften für ihr großes Engagement im ehrenamtlichen Feuerwehrdienst. Er sagte: "Freiwillige Feuerwehren funktionieren nur, weil wir so viele sind. Solche großen Übungslagen kann man nur im Team abarbeiten, Ortsteil- und Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Ein gutes Beispiel sei gerade die Aufgabenteilung mit seinem Amtskollegen Christian Bosold, der den "Real-Einsatz Garagenbrand leitete. Seit Beginn seiner Amtszeit als Gemeindebrandinspektor im Jahr 2003 verfolgte er dieses Ziel mit allen Wehrführungen der Gemeinde sowie seinem Amtskollegen aus Bad Salzschlirf Jürgen Schlei. Einzigartig im Landkreis Fulda sei die 18-jährige intensive Zusammenarbeit im Bereich der G-ABC Ausbildung und einer gemeinsamen Alarmierungsschleife. Die langjährige gute Zusammenarbeit hat auch für alle anderen Feuerwehrbereiche der sechs Ortsteilfeuerwehren inkl. der Feuerwehr Bad Salzschlirf positive Synergieeffekte gebracht, die anders nicht zu erreichen waren.
Weiterhin dankte er Frank Kollmann, dem Leiter der Spedition Zufall in Großenlüder für die Bereitstellung des Übungsobjektes sowie die Übernahme des Imbisses für die Einsatzkräfte. Ebenso dankte er den Brandschutzbeauftragten der Firma Zufall Stefan Grünewald und Benjamin Gauer für die langjährige gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Feuerwehren.
Zukunftsweisendes Übungskonzept
Kreisbrandmeister des Bezirk I Kamerad Andreas Waldmann bewertete das Übungskonzept der ALARM-Herbstübung sehr positiv und zukunftsweisend. Nur gut ausgebildete Feuerwehreinsatzkräfte seien in der Lage schnell und effektiv in Not geratenen Menschen zu helfen. Ein hoher Ausbildungsstand ist gleichzeitig eure Unfallversicherung in kritischen Lagen. Er sicherte den Feuerwehren die Unterstützung des Brandschutzaufsichtsdienstes des Landkreises Fulda zu.Zum Abschluss dankte Bürgermeister ,Florian Fritzsch allen Feuerwehreinsatzkräften für ihre Einsatzbereitschaft zur Sicherstellung des Brandschutzes und der allgemeinen Hilfe im Gemeindegebiet und darüber hinaus. Die Abarbeitung der unterschiedlichen Szenarien war für ihn sehr beeindruckend. Funktionsfähige Ortsteilfeuerwehren sind für alle in Not geratene Menschen in unserer Gemeinde ein wahrer Segen. (pm) +++