Unter dem Thema "Letzte Fragen"
Palliativkalender 2022: Emotional, bewegend und aussagekräftig
Für den Palliativkalender 2021 gab es drei Preisträger, diese konnten jedoch aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht persönlich vor Ort sein. Die Preise wurden an Stellvertreter übergeben.
Fotos: Carina Jirsch
06.11.2021 / FULDA -
"Letzte Fragen" - so lautet das diesjährige Motto des Palliativkalenders 2022. Stadtrat Bernhard Lindner (SPD) übernahm am Freitagnachmittag stellvertretend für Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) die Schirmherrschaft. Er begrüßte die Gäste der Vernissage im Marmorsaal des Fuldaer Stadtschlosses. "Palliativ denken und handeln heißt, das Leben zu bejahen und dennoch den Tod als einen natürlichen Prozess zu akzeptieren." Die ausgewählten Bilder würden Menschen zu einem "besonderen anderen Blick auf die letzte Lebenszeit" ermutigen.
Der Kalender soll eine breite Öffentlichkeit erreichen und die Betrachter zum Nachdenken anregen. Dr. Thomas Sitte, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Palliativstiftung, ergriff daraufhin das Wort. "Wir sind nicht Experten für den Tod, sondern für Glück. Bereits das Titelbild von Fotograf Ferdinand Jendrejeski greift eine ganz elementare Frage auf: 'Heute schon gelebt?' Wenn es mich heute trifft, kann ich dann sagen, ich habe wirklich gelebt? Bin ich zufrieden?" Es gebe Dinge, die könne man im Leben nicht ändern. "Man sollte jedoch immer das Beste aus der Situation machen und den letzten Lebensabschnitt so angenehm wie nur möglich gestalten."
"Wunderbare Einsendungen"
Mittels eines Fotowettbewerbs konnte eine Auswahl für den Kalender 2022 getroffen werden. Es ist bereits das zwölfte Mal. Elke Hohmann ist Geschäftsführerin der Deutschen Palliativstiftung und übernahm die Aufgabe der Preisverleihung. "Es gab viele wunderbare Einsendungen, die durch eine ehrenamtliche Jury eingesehen wurden. Es war keine leichte Aufgabe, aber es konnten 13 Bilder ausgewählt werden." Die Besonderheit in diesem Jahr: "Wir haben neben einem dritten Platz, zwei erste Plätze zu vergeben." Der Grund: Punktegleichstand.
Preisverleihung
Über den ersten Platz konnte sich Anne Kuhn mit ihrem Werk "La vie est belle" freuen. Das Preisgeld von 4.000 Euro wird an die Krebsstation Kilimanjaro Christian Medical Centre übergeben. Der weitere erste Platz ging an Jonas Beck für sein Bild "Antworten". Die gleiche Summe kommt dem Hospiz Schöneberg-Steglitz zugute. Andreas Steltner überzeugte mit "Was will die Geisterfrau?" und landete auf Platz drei. 2.000 Euro ist für das Hospiz Bergstraße in Bensheim bestimmt. "Leider können die Preisträger aufgrund der verschärften Corona-Lage nicht anwesend sein, Stellvertreter nehmen die Spenden-Schecks deshalb entgegen", so Hohmann. Musikalisch begleitete das "Duo Zwei-Klang" durch die Veranstaltung. (mkr) +++