Ein ideales Weihnachtsgeschenk
Zum Almanach "1896": Als Kaiser Wilhelm II. NICHT nach Fulda kam
Fotos: Stadtarchiv Fulda (7), Sebastian Kircher, Thomas Martin
07.11.2021 / FULDA - Ruckzuck ist Weihnachten. Und so sei der geneigten Leserschaft schon jetzt ein Buch als Geschenke-Tipp wärmstens empfohlen: "1896 – Das Gründungsjahr von Fulda aus betrachtet" lautet der Titel der 76. Veröffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins. Was auf den ersten Blick zugegebenermaßen ziemlich dröge klingt, entpuppt sich beim genaueren Hinschauen als kurzweiliger Schmöker.
Ein eher unspektakuläres Jahr, das in der Geschichtsschreibung keine besonderen Spuren hinterlassen hat. Dennoch hat Thomas Martin durch die geschickte Gegenüberstellung der Quellen und den hintergründigen Zungenschlag in seiner Kommentierung eine lokalhistorisch spannende und detailreiche Fundgrube ausgehoben, in der man jede Menge Entdeckungen machen kann.
Nun, der Kaiser machte 1896 schließlich doch keinen Abstecher von Schlitz nach Fulda. Die Begradigung der Bahnhofstraße und das Anlegen eines großen Platzes an deren unteren Ende (der heutige Uniplatz) wurde indes beschlossen.
Dabei schaut Thomas Martin nicht nur auf lokale Ereignisse: Alles rund um die deutsche Kaiserfamilie und die russischen Zaren scheint die Fuldaer sehr interessiert zu haben, die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Griechenland hingegen gar nicht. Auch Themen, die heute aktuell sind, beschäftigten die Menschen: Die Zeitung gab beispielsweise Tipps zum richtigen Lüften. Und bei Wetterkapriolen im Sommer 1896 kam sogar ein Mann ums Leben …
Thomas Martin: 1896 – Das Gründungsjahr von Fulda aus betrachtet. 76. Veröffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins, Parzeller 2021, 200 Seiten, 12,50 Euro. (mw) +++