Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Buß: 11.11. - Fest des Hl. Martin
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
10.11.2021 / FULDA -
Martin war ein ganz junger Soldat und noch nicht getauft, als er am Stadttor von Amiens einem frierenden Bettler begegnete und mit ihm seinen Mantel teilte. In der Nacht darauf erschien ihm Christus in Traum, bekleidet mit dem abgeschnittenen Mantelstück. Über den geteilten Mantel fand Martin zu Christus. Das also hält den hl. Martin so in Erinnerung: dass ihn die Not anrührte; dass ihn das Schicksal dieses Armen in seinem Herzen traf; dass er - im buchstäblichen Sinn - seinen Nächsten liebte wie sich selbst. Er gab nicht alles, aber er teilte. Maß nahm er an der Liebe Gottes, unbewusst im Augenblick vielleicht, aber diese Liebe brachte ihn zu Gott! "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.
Das ist das wichtigste und erste Gebot. Aber ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen nächsten lieben wie dich selbst!" (Mt 22,37-39). Das tat Martin, ohne Zögern, ohne Berechnung. Und das macht ihn zum Vorbild. Den Nächsten lieben ohne Zögern, ohne Berechnung: das ist es wohl, was diese so dunkle Welt hell machen kann. Denn Teilen verändert die Welt, weil es Not sieht und Menschen zueinander bringt. Teilen - ohne Berechnung, was dabei "herausspringt" - ist handgreiflich, zupackende Liebe, wie sie Gott gefällt und Menschen leben lässt. Teilen ist Nächstenliebe, die das Nächstliegende und Notwendige einfach tut und so Not wendet.