RhönEnergie Bus setzt auf Elektromobilität - Einsparung von 370 t CO² pro Jahr
Die Kinder konnten dem OB (fast) jede Frage über den neuen E-Bus beantworten
Fotos: Carina Jirsch
29.10.2021 / FULDA -"Mann, ist der leise!", sind sich die allerersten Passagiere eines der nagelneuen Elektro-Busse der RhönEnergie Bus einig. Die Viertklässler der ABC-Schule in Fulda-Maberzell durften vom Busbahnhof am Stadtschloss bis zum Rosenbad auf Jungfernfahrt gehen und bekamen neben einem exklusiven Erst-Fahrt-Ticket auch gleich eine kompetente Einweisung in die fortschrittliche und vor allem umweltfreundliche Technik der neuen Flotte. Begeistert sogen sie jedes kleine Detail über das neue Verkehrsmittel auf, das ihnen Busfahrer Enders erklärte und bis unter die Batterieabdeckung zeigte.
Mit dem hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir an Bord war vor drei Jahren an gleicher Stelle Hessens erster vollelektrischer E-Bus an den Start gegangen. Damit hatte die Barockstadt auch im Bundesdurchschnitt die Nase in Sachen Umweltbilanz ganz weit vorn. Nach den rundum guten Erfahrungen in der Praxis sollte die Flotte eigentlich längst wachsen, vor allem da es Fördermittel für den emissionsfreien Nahverkehr gibt. Doch die Nachfrage nach den hochmodernen E-Bussen ist höher als das Angebot und so musste die Stadt ein Jahr auf die Lieferung warten. Am Donnerstagvormittag konnten die Verkehrsbetriebe der RhönEnergie Fulda mit großem Bahnhof sechs weitere E-Busse offiziell an den Start schicken, die ab sofort im Stadtverkehr zum Einsatz kommen. Damit wird der ÖPNV in Fulda deutlich klimaneutraler – ein signifikanter lokaler Beitrag zum Klimaschutz.
Die neuen E-Busse kosten mit 600.000 Euro rund das Doppelte eines herkömmlichen Dieselbusses, erklärte RhönEnergie-Chef Martin Heun bei de Inbetriebnahme. Diese Investition wird vom Bund mit 80 Prozent der Mehrkosten finanziert. Auch Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und Stadtbaurat Daniel Schreiner gaben dem klimafreundlichen ÖPNV-Zuwachs die Ehre. "Der Ausbau des emissionsfreien innerstädtischen Linienverkehrs ist uns ein wichtiges Anliegen und trägt zu einer lebenswerteren Umwelt bei", so der OB. Immerhin sparen die neuen sechs Busse, die auch im Schulbusverkehr laufen werden, pro Jahr rund 370 Tonnen CO² ein.
Großer Wert wird bei der neuen E-Bus-Flotte auch auf besondere Sicherheitsstandards gesetzt. Die Fahrer und das technische Personal werden eigens auf die besonderen Fahreigenschaften geschult. Neben einem "Side-Guard-Assist-System", das den Busfahrer beim gefährlichen Rechtsabbiegen unterstützt, einem Bremsassistenten und einer Rückfahrkamera setzen die E-Busse auch auf Präventivschutz im Innern der Fahrzeuge – gerade in Zeiten der Pandemie: Jede Fahrerkabine ist mit einer großen Sicherheitsglasscheibe ausgestattet, die die Fahrgäste sowie das Fahrpersonal vor Virusinfektionen schützt. Aktivfilter mit antiviraler Funktion sorgen für eine saubere Raumluft im gesamten Bus. Typisch für RhönEnergie Fulda-Fahrzeuge der neuen Generation ist der Einsatz von CO2-betriebenen Klimaanlagen bzw. Wärmepumpen, um auf extrem klimaschädliche Kältemittel verzichten zu können. Ein hoher Sitzkomfort sowie wenig bis keine Fahrgeräusche im Inneren des Busses sind weitere Argumente für die Fahrgäste.
Die RhönEnergie Fulda-Verkehrsbetriebe bedienen mit 220 Bussen und über zehn Millionen Fahrplankilometern jährlich den Busverkehr in Stadt und Landkreis Fulda, in Teilen des Landkreises Hersfeld-Rotenburg sowie in Teilen des Main-Kinzig-Kreises. Dabei setzt der Verkehrsbetrieb bei seiner Omnibusflotte schon seit jeher auf hohe Umweltstandards: Über 80 Fahrzeuge tragen beispielsweise das Gütesiegel "Blauer Engel", und in über 20 Fahrzeugen kommen bereits die umweltschonenden CO2-Klimaanlagen zum Einsatz. Die Mission E-Mobilität hat in Fulda vor drei Jahren begonnen. Die Einsatzmöglichkeit weiterer Elektrobusse im Stadtverkehr Fulda wird ständig im Zuge von Ersatzbeschaffungen geprüft. (ci/pm)+++