Bauarbeiten an der L3169

Erneuerung zwischen Hechelmannskirchen und Kreisgrenze schreitet voran

Der Asphalteinbau bei Langenschwarz.
Foto: Hessen Mobil

28.10.2021 / BURGHAUN - Seit rund einem Monat erneuert Hessen Mobil die Fahrbahnfläche zwischen dem Burghauner Ortsteil Hechelmannskirchen und der Grenze zum anschließenden Vogelsbergkreis auf einer Länge von rund 2,4 Kilometern. Die Bauarbeiten auf der Landesstraße L 3169 werden als Pilotprojekt für das Herstellungs- und Einbauverfahren für temperaturabgesenkten Walzasphalt durchgeführt. Die Erneuerung wird voraussichtlich Mitte Dezember beendet.



Der Einbau von temperaturabgesenktem Asphalt hat viele Vorteile - vor allem für den Arbeitsschutz und die Umwelt. Denn: Beim herkömmlichen Heißeinbau von Asphalt entstehen Dämpfe und Aerosole. Je höher die Temperatur des Asphalts, desto höher die Konzentration der Dämpfe und damit die Belastung für Mitarbeitende auf der Baustelle. Eine zehn Grad geringere Asphalttemperatur kann die Emissionen um die Hälfte reduzieren. Pro Tonne Asphaltmischgut können zudem neun Kilowattstunden Energie, also in etwa 0,9 Liter Heizöl eingespart werden. In Zeiten des Klimawandels ein wichtiger Beitrag, um die Umwelt weniger zu belasten. Zudem läuft das Bauverfahren schneller ab. So kann die Bauzeit verringert werden und der Verkehr kann früher wieder rollen. Aufgrund der geringeren Alterung des Bindemittels kann die Straße zudem voraussichtlich länger in einem guten Zustand bleiben.

Seit Beginn der Maßnahme im September wurden auf der Baustelle bereits einige Arbeiten durchgeführt. Der vorhandene Asphalt wurde abgefräst und ein Teilstück wurde bereits in konventioneller Weise gebaut. Zusätzlich wurde auch ein etwa 100 Meter langes Probefeld gebaut, das genutzt wird, um zuvor bestimmte Parameter für den weiteren Bau der Erprobungsstrecke zu ermitteln. In der vergangenen Woche war es dann so weit: Der Asphalteinbau mit Niedrigtemperatur-Asphalt stand auf dem Programm. Neben einer sechs Zentimeter dicken Asphaltbinderschicht wurde auch die Deckschicht mit vier Zentimetern erneuert. Um den Asphalt einzubauen, waren neben elf Mitarbeitenden auch drei Walzen, neun Lkw, ein Beschicker und ein Fertiger mit Absaugeinrichtungen im Einsatz.

Der Fokus beim Verfahren des Niedrigtemperatur-Asphalts liegt darauf, die Temperatur des Asphalts bei der Herstellung des Mischguts und beim Einbau so niedrig wie möglich zu halten. Im Vergleich zu einer konventionellen Maßnahme wird die Temperatur hier um 20 Grad verringert. Das bedeutet, dass der Asphalt in einem kleineren Zeitfenster eingebaut und verdichtet werden muss. Dafür muss besonders effektiv gearbeitet werden. Die Walzbahnen müssen kurz sein und der Asphalt schnell und gleichmäßig verdichtet werden. Die Verdichtung sollte möglichst bei einer Temperatur von 100 Grad abgeschlossen sein. Während der Maßnahme beprobt unter anderem die Berufsgenossenschaft den Asphalteinbau, um die Vorteile bei diesem Verfahren zu dokumentieren. Im weiteren Verlauf der Arbeiten bei diesem Abschnitt werden unter anderem Bankette befestigt und Leitpfosten gesetzt. Anschließend werden die Zufahrten asphaltiert und der zweite Bauabschnitt beginnt.

Das Land Hessen investiert in diese Maßnahme rund 850.000 Euro. Im Gesamten ist das Pilotprojekt Niedrigtemperatur-Asphalt etwas teurer, als eine Umsetzung in konventioneller Bauweise. Die Umleitung ist ausgeschildert und führt Verkehrsteilnehmende während der Bauarbeiten in beide Richtungen über Hechelmannskirchen, Schlotzau, Michelsrombach und Fraurombach. Mehr über Hessen Mobil unter www.mobil.hessen.de und unter www.verkehrsservice.hessen.de (pm) +++

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