Klappern gegen Filialsterben
Ehrenberger machen kräftig Rabatz - Protest gegen VR-Bank-Schließung
Fotos: Henrik Schmitt
15.10.2021 / FULDA -
Auf dem Fuldaer Uniplatz ist um 15 Uhr eine ausgesprochen laute Protestaktion gestartet: rund dreihundert meist ältere Bürger aus der Rhöngemeinde Ehrenberg wehren sich mit Klappern und Trillerpfeifen gegen die Schließung der letzten Bank im Ort. Die Nachricht, dass die VR Bank-Filiale in Wüstensachsen zum 31.12.2021 geschlossen wird, hat hohe Wellen in der Rhönkommune geschlagen. Besonders großen Unmut gibt es darüber, dass sogar der Selbstbedienungsbereich mit dem letzten Geldautomat abgebaut werden soll. Dabei kann die VR Bank dort auf eine 130-jährige Geschichte zurückschauen. Doch aus Renatbilitätsgründen soll die Filiale nun schließen.
Der ländliche Raum werde abgehängt. Ältere Menschen und Flüchtlinge vor Ort, die weniger mobil sind, werden stark benachteiligt. Kirchner sieht die Entwicklung der Gemeinde in Gefahr. "Ich befürchte eine Kettenreaktion: Wer seine Bankgeschäfte künftig in Hilders oder Gersfeld erledigt, wird auch dort einkaufen gehen. Was das für unseren letzten Lebensmittelmarkt und die anderen Geschäfte bedeutet, ist klar." Mit dieser Maßnahme werde die VR Bank Fulda zudem ihren eigenen Zielen "Kundennähe", "Verantwortung für die Region", "gesellschaftlich verantwortliches Handeln" nicht gerecht. Kirchner betont: "VR Bank Fulda - Partner der Region? Die Entscheidung in Ehrenberg tabula rasa zu machen wegen vom Vorstand vermuteter Einspareffekte von 50.000 Euro lässt hier doch andere Schlüsse zu."