Veranstaltungsform soll beibehalten werden

Erste Interkulturelle Woche war ein voller Erfolg


Fotos: privat

14.10.2021 / BAD HERSFELD - Die Interkulturelle Woche (IKW) hat in diesem Jahr erstmalig das Internationale Freundschaftsfest abgelöst. Vom 28. September bis zum 3. Oktober sorgten viele Akteurinnen und Akteure mit Tänzen, Ausstellungen, Filmen, Bastel- und Mitmachaktionen, alkoholfreien Cocktails und kulinarischen Köstlichkeiten aus verschiedenen Ländern, Stadtführungen und einem Gottesdienst für ein abwechslungsreiches Angebot. Außerdem wurde das Projekt "Gemeinwesenarbeit auf der Hohen Luft" im Rahmen der Interkulturellen Woche eröffnet.



Zur Auftaktveranstaltung in der Stadtkirche war Bischöfin Dr. Beate Hofmann zu Gast und hielt einen spannenden Vortrag zum Motto der Woche: "Offen geht!" Sie zitierte einen Imam aus Hanau, der im Zusammenhang mit dem Anschlag von Hanau sagte: "Wir müssen unsere Namen kennen!" Dann kennen wir uns nämlich und werden uns vertraut. So können Gewalttaten verhindert werden. Und das ist auch das Ziel der Integrationsarbeit in Bad Hersfeld: einander kennenlernen, damit das Fremde vertraut wird und keine Angst mehr macht.

In Vertretung des Bürgermeisters sprachen die Magistratsmitglieder Gunter Grimm und Aysegül Tas-Dogan Grußworte. Frau Tas-Dogan berichtete eindrücklich von ihren eigenen Erfahrungen als Frau mit migrantischen Wurzeln. Die Veranstaltung wurde von Jutta Hendler lebendig moderiert. Die Tanzgruppe "Smiles" zauberte den Anwesenden ein Lächeln ins Gesicht. Mit der Küche der Kulturen beteiligte sich das Landesprojekt Wirtschaft integriert an der interkulturellen Woche erstmalig mit. Wer gern verreist, entdeckt immer wieder neue Spezialitäten und Gerichte - die Rezeptvielfalt in den verschiedenen Kulturen scheint schier grenzenlos.

Kulinarische Köstlichkeiten

Mit der Küche der Kulturen hat das Projekt Wirtschaft integriert verschiedene kulinarische Köstlichkeiten internationaler Art in das Bildungswerk der nordhessischen Wirtschaft gGmbH nach Bad Hersfeld geholt. Die Gäste waren von den kulinarischen Kleinigkeiten der unterschiedlichen Länder ganz begeistert und würden gerne im nächsten Jahr wiederkommen. Der Film "Minari" zeigte die Probleme einer koreanischen Familie, die in den 1980er-Jahren in den USA versucht, in fremder Heimat Wurzeln zu schlagen. 37 Teilnehmer sahen einen sehr menschlichen, bewegenden, teils auch humorvollen Film, in dem viele Facetten des Themas "Integration" einfühlsam angesprochen wurden.

Am ersten Oktober 2021 fand beim Interkulturellen Zentrum der Angklung-Workshop statt. Die Teilnehmer aus Bolivien und Deutschland hatten mithilfe der Angklunggruppe des Interkulturellen Zentrums (IkuZ) Spaß am Kennenlernen bzw. Spielen des Bambusmusikinstruments aus Indonesien, dazu gab es indonesischen Kuchen. Anschließend luden Revy Anandita und Susan Bernstein als Gruppenleitung ein, freitags um 16.30 Uhr beim IkuZ zu proben.

Das Kinder- und Jugendhaus und die Afrikanische Union veranstalteten am Freitag den 01.10. einen Afrikanischen Tag. Der ganze Raum war gefüllt mit afrikanischen Skulpturen, Bilder und Tüchern. Dabei haben die  vielen Besucher das afrikanische Gefühl gut in sich aufsaugen können. Sie konnten sich dieser Lebensfreude nicht entziehen. Bis in den Abend hinein wurde getanzt, gesungen und getrommelt. Das Kinder- und Jugendhaus bedankt sich bei der Afrikanischen Union und den zahlreichen Besuchern für diesen erlebnisreichen Abend und hofft auf eine baldige Wiederholung.

Die Dippelmühle hat am 2. Oktober 2021 16 Gäste zum typisch deutschen Essen geladen. Es gab ein vielfältiges, selbst erstelltes Menü, welches von unseren 16 Gästen mit Deutsch als Zweitsprache wurde wohlwollenden angenommen. Nach anregenden Tischgesprächen wurde ab 15 Uhr im Innenhof der Dippelmühle zu brasilianischen Rhythmen getanzt, gelacht und gefeiert. Unterstützt wurde unser Fest von einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin Lidia von Amazon und von Vivien Sunel vom Fitnesspark Bebra. Die Tanzgruppe "Triskele" veranstaltete am Linggplatz einen Flashmob zu dem beliebten Lied "Jerusalema" – bei dem alle Anwesenden zum Mittanzen aufgerufen waren. Bei drei Durchgängen hatten alle viel Spaß!

Veranstaltungsform soll beibehalten werden

Dieses Jahr spielte nicht nur die deutsche, sondern auch die kulturelle Einheit eine wichtige Rolle im Gottesdienst der Evangelischen Gemeinschaft Bad Hersfeld. Unter dem Motto der IKW "Offen geht" feierten wir unter Beteiligung von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur gemeinsam Gottesdienst und entdeckten Gottes Zuwendung zu allen Menschen.

Die Veranstalter sind sich einig: Diese Veranstaltungsform soll im nächsten Jahr beibehalten werden. Wer sich im Jahr 2022 beteiligen möchte, kann sich gern unter interkulturellewoche@bad-hersfeld.de melden. (pm) +++

Bischöfin Dr. Beate Hofmann bei der Auftaktveranstaltung in der Stadtkirche

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