Ein wachsendes Problem

Einzelhandel vor Hackerangriffen schützen"IT-Sicherheit im Handel"

Während die Digitalinvestitionen im Einzelhandel vergangenes Jahr angestiegen sind, steigen auch die Risiken durch Hackerangriffe
Symbolbild: Pixabay

10.10.2021 / FULDA - Der Kasseler Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber eröffnete die Veranstaltung "IT-Sicherheit im Handel", die in der vergangenen Woche in den Räumen der Alte Schule in Fulda stattfand. Im Rahmen der vom Land Hessen geförderten Kampagne handel.digital arbeitet der Handelsverband Hessen an der Widerstandsfähigkeit vor Cyberattacken mit dem Hessischen Landeskriminalamt, dem Hessischen Ministerium für Inneres und Sport und den lokalen Polizeipräsidien zusammen.


Ein Restrisiko bleibt

Die Referenten von ML Consultant zeigten im Live-Hacking, wie schnell und einfach ein Online-Shop gehackt und damit Kundendaten, Passwörter und der Zugriff ge-klaut werden können. Einen wesentlichen Beitrag zu mehr Sicherheit im Handel leis-tet geschultes Personal, sagt Thorsten Linge von Perseus.

Weitere Aufklärung notwendig

Die Veranstaltung rief bewusst die Verunsicherung mit der IT-Sicherheit im Handel ins Bewusstsein der Teilnehmer:innen. "Cybersecurity ist nur mit dauerhafter Wachsamkeit aller Beteiligten herzustellen. Unsere Arbeit im Bereich Sicherheit und auch IT-Sicherheit im Handel wird daher fortgesetzt," schließt Marcel Rösel, Digitalexperte des Handelsverbandes Hessen. Die Zusammenarbeit zwischen Verband und dem Hessischen CyberCompetenceCenter leiste hierfür einen wichtigen Beitrag, so Markus Wortmann vom Hessischen Ministerium für Inneres und Sport. Während die Digitalinvestitionen im Einzelhandel vergangenes Jahr angestiegen sind, steigen auch die Risiken durch Hackerangriffe.

Aktuelle Zahlen belegen, dass rund 20 Prozent aller gehackten Unternehmen aus dem Einzelhandel stammen. Daten, Mitarbeiterstrukturen und die Vielzahl eingesetzter technischer Systeme machen Handelsunternehmen zum attraktiven Ziel von Cyber-Kriminellen. Der finanzielle Schaden eines Angriffes kann mehrere Hunderttausend Euro betragen. Meist werden hohe Lösegeldforderungen gestellt, um gestohlene oder verschlüsselte Daten wieder zu erlangen. "Betroffene Unternehmen fürchten einen Imageschaden, Umsatz-und Vertrauensverluste. Daher ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen," so Marcel Rösel, Digitalexperte vom Handelsverband Hessen e. V.

Auf die Widerstandsfähigkeit und den Schutz vor Cyberangriffen wird trotz der Risikenzu wenig geachtet. "Mittelständische Handelsunternehmen stehen vor der Herausforderung spezialisierte Dienstleister und Fachpersonal zu finden. Für kleine undmittlere Betriebe fehlen hier oft sinnvolle Angebote," ergänzt Rösel. Mit gezielten Förderinstrumenten kann der Staat diese Lücken schließen. (pm) +++

(v.l.n.r) Hermann-Josef Klüber (Regierungspräsident Kassel), Thorsten Linge (Per-seus), Mike Seidel (ML CyberSec), Roland Schreckenberg (ML CyberSec), Marcel Rösel (handel.digital), Markus Wortmann (CyberCompetenceCenter)
Foto: Privat

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