1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Überseekoffer um 1910 - Objekt des Monats Oktober im Vonderau Museu

Überseekoffer mit New Yorker Adresse jüdischer Emigranten, um 1910, Rohr, Flachs, Leder, vermessingtes Eisen, Kupfer, Hersteller: Mädler
Foto: Stadt Fulda

04.10.2021 / FULDA - Das Jubiläum "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" würdigen in diesem Jahr zahlreiche Veranstaltungen. Das Vonderau Museum beteiligt sich mit der Präsentation eines Koffers, der 2020 auf einem Flohmarkt in Tann/Rhön auf-tauchte. Bei dem von Dr. Michael Imhof gespendeten Koffer handelt es sich um ein verbreitetes Modell eines Überseekoffers im Jugendstil-Design, vom Hersteller, der Leipziger Koffermanufaktur Moritz Mädler, als "Welt-Bahnkoffer" aus Rohr-flachsplatte beworben.



Während über Dr. R.F. Goldschmidt selbst nichts Gesichertes bekannt ist, finden sich in Form von Nachrufen Informationen über Fromm & Sichel in den Archiven der New York Times. Alfred Fromm (1905-1998) stammte aus dem bayrischen Kitzingen und war Sohn einer Winzerfamilie aus Bingen. 1936 floh er vor den

Nationalsozialisten in die USA. Dort gründete er Fromm & Sichel Inc. gemeinsam mit Franz Sichel. Auch Sichel entstammte einer alten deutschen Winzer- und Weinhändlerfamilie, die mit Sitz in Mainz europaweit unter dem Namen Sichel & Co. tätig war. Beide stiegen mit Fromm & Sichel unter die führenden Weinhändler der USA und Experten für kalifornische Weine auf. Fromm gründete zwei Museen, das Weinmuseum in San Francisco sowie das Museum der dortigen jüdischen Gemeinde. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Hanna gründete er das nach ihm benannte Institut für lebenslanges Lernen und richtete ein Schwesterprogramm, das Fromm Institute, an der Hebräischen Universität in Jerusalem ein.

Aufruf des Museums: Sollten sich auch bei Ihnen noch Stücke mit jüdischem Be-zug befinden oder sollten Sie welche anderswo entdecken, melden Sie sich gerne beim Vonderau Museum unter Tel. 0661 102 3220 oder per E-Mail an judith.mader@fulda.de. (pm) +++



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