Erfolgreiches Pilotprojekt

"Sie sind wandelnde Notrufsäulen!" - Freiwilliger Polizeidienst wird 20

Von links: OB Heiko Wingenfeld, Alois Rhiel, Christof Weber, Maria Sattler, Joachim Jennerich, Rosa Maria Larbig, Hans Knapp und Günther Voß
Fotos (2): Patrick Bug

03.10.2021 / FULDA - Es ist eine Erfolgsgeschichte und "ein wichtiger Baustein in unserer Sicherheitsarchitektur", wie es Polizeipräsident Günther Voß nannte: Der Freiwillige Polizeidienst startete im November 1999 als Pilotprojekt in den vier hessischen Kommunen Marburg, Wiesbaden, Offenbach und Fulda, die Barockstadt war von der ersten Stunde an dabei. Deshalb dankte das Polizeipräsidium Osthessen am heutigen Samstag der mittlerweile auf 28 angewachsenen Zahl der Ehrenamtlichen - darunter zwei Frauen und zwei Männer der ersten Stunde - in einer Feierstunde und würdigte deren unverzichtbaren Einsatz für das Sicherheitsgefühl der osthessischen Bevölkerung. Ursprünglich gedacht als Angebot an die Kommunen in die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger zu investieren, fiel am 17. November 1999 der Startschuss für den Freiwilligen Polizeidienst in Hessen, der im Jahr 2000 dann fest etabliert wurde.



Das Jubiläum für "20 Jahre Freiwilliger Polizeidienst" fand pandemiebedingt mit einem Jahr Verspätung statt. Auch der Oberbürgermeister a.D. der Stadt Fulda Dr. Alois Rhiel, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und der Inspekteur der hessischen Polizei Hans Knapp lobten das Engagement der freiwilligen Helfer, deren Funktion mit "Präsenz zeigen, beobachten, melden" definiert ist. Das höre sich vielleicht unspektakulär an, sei in der Gesamtwirkung aber ganz wesentlich. "Es ist nicht so, dass Sie jeden Tag einen Bankräuber festnehmen - und das ist auch nicht Ihre Aufgabe", präzisierte Inspekteur Hans Knapp das Betätigungsfeld der Helferinnen und Helfer. "Aber Sie vermitteln Bürgerinnen und Bürgern mit Ihrer Anwesenheit das Gefühl von Sicherheit, und verhindern Straftaten. Prävention ist unsere Wachstumsbranche", so Knapp, der betonte: "Wir brauchen Sie!".

OB Heiko Wingenfeld berichtete, er sei 1999 gerade ein Jahr zum Studium in Südafrika gewesen. In seiner Wohnung sei in diesen zwölf Monaten dreimal eingebrochen worden. "Und es war völlig klar, dass man nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr nach draußen geht!". Spätestens da sei ihm der Zusammenhang zwischen Sicherheit und Freiheit sehr bewusst geworden. "Das eine ist die Voraussetzung für das andere." Insgesamt sei der Umgang der Menschen untereinander rauer geworden - und der Dienst der Freiwilligen Polizeihelfer damit auch anspruchsvoller. Deren Erfahrungen seien zum Teil schwierig und setzen umso mehr Stabilität und gute Menschenkenntnis voraus.

Seinen Dank an die Ehrenamtler betonte auch Dr. Alois Rhiel, in dessen Amtszeit als Fuldaer Oberbürgermeister die Einführung der "Nachbarn in Uniform" nicht zufällig fiel. "Wir haben die sich uns bietende Chance ergriffen, eine noch engere Verbindung zwischen Polizei und Bürgern zu institutionalisieren - und das hat sich bewährt", lobte Rhiel. Der Dienst der Helfer sei auch ein Ausdruck der kommunalen Verantwortung und Bürgernähe.

Als Polizeihelfer der ersten Stunde wurden schließlich Rosa-Maria Larbig, Maria Sattler, Christof Weber und Joachim Jennerich für ihren 20-jährigen Einsatz besonders gewürdigt. (ci)+++

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