Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Buß: Die Taufrituale 2
Foto: Hendrik Urbin
09.10.2021 / REGION -
Dazu wird gesagt: "Du bist ein Glied des Volkes Gottes, denn du gehörst Christus an, der gesalbt ist zum König, Priester und Propheten in Ewigkeit!" Damit sind wir im Alltag angelangt, trotz der drei scheinbar altmodischen Begriffe. Im Alltag "König" sein heißt: Verantwortung übernehmen für mich, für andere, für die Welt. Für eine gute und gerechte Ordnung sorgen. Im Alltag "Priester sein" heißt in Verbindung bleiben mit dem Grund, der mich trägt, mit Gott. Er bezeichnet mich als sein geliebtes Kind. Das beginnt mit dem Abendgebet der Eltern am Bettrand des Kindes und setzt sich fort im gemeinsamen Feiern von Gottesdiensten und im stillen Gebet.
Im Alltag "Prophet sein" heißt, die Zeichen der Zeit deuten und im Sinne Jesu handeln. Darin begründet sich das Handeln von Christen in der Kirche und in der Welt. Im Sakrament der Firmung wird diese Salbung mit Chrisam wiederholt, um deutlich zu machen, das kleine Kind ist ein mündiger Christ geworden und entscheidet bewusst für sein eigenes Leben. "Effatha" - "Öffne dich!" wird dem Kind schließlich zugerufen. Mit diesem Ruf hat Jesus einem Taubstummen die Ohren und den Mund geöffnet (vgl. Mk. 7,34). Der Taufspender sagt ebenso dieses "Effatha" und berührt dabei Ohren und Mund des Täuflings. Bei gegebener Zeit möge er das Wort Gottes hören und Rede und Antwort stehen können über das was ihn in seinem Leben trägt und hält. Und schließlich wird an der Osterkerze die Taufkerzen entzündet. Dieses Licht Christi wird den Eltern und Paten anvertraut.