Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stefan Buß: Die Taufrituale 1
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
06.10.2021 / FULDA -
Der Himmel öffnet sich und das wird den Menschen von Gott Herr zugesprochen: "Du bist mein geliebter Sohn, du bist meine geliebte Tochter!" (vgl. Mk. 1,11). Verschiedene Worte, Gesten und Zeichen vollzieht der Taufspender an einem Täufling und macht deutlich, was sich an dem Täufling vollzogen hat. In der Tauffeier wird erstmals öffentlich das Kreuz auf meine Stirn gezeichnet. Das sagt: Ich gehöre zu Gott, der lässt mich nicht los. Ich gehöre nicht allein zu ihm, da sind viele vor mir und auch nach mir. Ich werde hineingewachsen und hineingetauft in diese große Gemeinschaft der Kirche. Als zweites Zeichen wird Wasser dem Täufling über den Kopf gegessen. Dreimal. "Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen!"
Sie kennen die Redensart "Mit allen Wassern gewaschen sein"? Damit meint man Menschen, die nicht nur clever, sondern auch durchtrieben sind. Möchte man das einem kleinen Menschen empfehlen, mit "allen Wassern gewaschen" zu sein? Nein, der Mensch, der mit dem Taufwasser übergossen wird, wird sich die Werte, für die Jesus steht zu eigen machen. Und das sind Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Liebe und Frieden. Kurz gesagt: der Täufling wird mit dem Wasser christlichen Geistes gewaschen. Ein doch guter Beginn für ein Leben. Das dritte Zeichen ist das Taufkleid. In manchen Familien gibt es sogar eine lange generationsübergreifende Weitergabe des Taufkleides.