Wilhelm Gebhard (CDU) spürt "eiskalten Wind"
Michael Roth (SPD) favorisiert die Ampel - Awet Tesfaiesus im Bundestag
Archivbilder: O|N / Martin Engel, Gerhard Manns, Kevin Kunze, Hans-Hubertus Braune
27.09.2021 / BAD HERSFELD -
Im Wahlkreis 169 (Werra-Meißner / Hersfeld-Rotenburg) hat sich der Favorit eindrucksvoll durchgesetzt. Michael Roth hat einmal mehr seinen Wahlkreis gewonnen. Mit 43,7 Prozent (56.385 Stimmen) erzielte der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt sogar das beste Ergebnis aller gewählten Direktkandidaten in Hessen. Mit diesem Ergebnis reist Roth am Montag nach Berlin zum Parteivorstand. Roth sitzt seit 23 Jahren im Bundestag und wurde für seinen engagierten Wahlkampf mit zahlreichen Terminen belohnt. Die Wahlbeteiligung liegt bei 76,14 Prozent.
"Das ist ein klarer Regierungsauftrag"
Auf seiner Facebook-Seite bedankte sich der 51-jährige Sozialdemokrat aus Bad Hersfeld bei seinen Wählern und seinem Wahlkampfteam: "Vor wenigen Wochen lagen wir weit abgeschrieben auf dem dritten Platz. Heute Abend stellt sich die Situation vollkommen anders dar: Wir sind aller Voraussicht nach stärkste Partei! CDU/CSU ist abgewählt. Das ist ein klarer Regierungsauftrag für die SPD und Olaf Scholz. Auch dafür: Von Herzen Danke."Ob Roth zum Beispiel neben Awet Tesfaiesus von Bündnis 90/Die Grünen auf der Regierungsbank sitzen wird, ist dagegen weiter offen. Die Koalitionsverhandlungen werden geplant und koordiniert. Roth ist am Montag in Berlin und trifft sich mit dem Parteivorstand der SPD. Tesfaiesus erreichte bei der Direktwahl im Wahlkreis 169 mit 6,22 Prozent (8.032 Stimmen) den vierten Platz. Über die Landesliste hat sie den Einzug in den Bundestag aber geschafft.
"Zwölf Wochen am Limit"
Enttäuschung dagegen bei Wilhelm Gebhard von der CDU. Der amtierende Bürgermeister von Wanfried (Werra-Meißner-Kreis) kam auf 26,8 Prozent der Stimmen (34.525 Stimmen). "Das Ergebnis ist nicht ok. Ich bin Fußballer und will gewinnen", sagte der 45-jährige Christdemokrat in einer ersten Reaktion am Sonntagabend gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Wilhelm Gebhard ist enttäuscht, dass sein persönlicher Einsatz nicht belohnt wurde. "Ich habe mich nicht geschont, bin seit zwölf Wochen am Limit", sagte Gebhard. Seine Aufgabe als Bürgermeister, seine Familie und dazu der Wahlkampf. Und Gebhard ist in mehreren Vereinen in den Vorständen aktiv - unter anderem als erster Vorsitzender beim VfL Wanfried.Michael Roth favorisiert nun die Ampel-Koalition
Ergebnisse im Wahlkreis 169 (Werra-Meißner / Hersfeld-Rotenburg)