Studierende bringen sich ein

Von Personalkosten bis Social Media-Konzept: "Hessenmühle" als Studienobjekt

Die Studenten der Hotelfachschule (ESS) bei der Kick-off-Veranstaltung in der Hessenmühle
Fotos: Marius Auth

17.09.2021 / GROßENLÜDER - Kommunikationsstrategie, Prozessoptimierung, Aufgabenmatrix: Um im harten Wettbewerb zu bestehen, muss heute selbst ein Gasthof schweres Geschütz auffahren. Von dieser Expertise sollen jetzt Studierende der Hotelfachschule Fulda profitieren: Noch bis April lernen die angehenden Betriebswirte, wie im Landgasthof Hessenmühle gewirtschaftet und kommuniziert wird.


Insgesamt 13 Studenten auf dem Weg zum Betriebswirt im Hotel- und Gaststättengewerbe, alle mit Berufserfahrung im Gastrogewerbe, werden in insgesamt vier Bereichen die Standards, Strukturen und Abläufe in der "Hessenmühle" unter die Lupe nehmen: Qualitätsmanagement, Ergebnisoptimierung, Veranstaltungsmanagement und Marketing.



"Unsere Studierenden sollen die Theorie mit der Praxis verknüpfen. Vier Stunden pro Woche können vor Ort im Landgasthof verbracht werden, zwei Stunden die Woche mit uns Lehrerinnen. Am Ende steht eine 30 Seiten starke Jahresprojektarbeit, die auch vor dem Auftraggeber und im Kolloquium präsentiert werden muss. Gerade die innerbetriebliche Logistik, etwa bei Veranstaltungen, ist ein sehr ergiebiges Thema", erklärt Anja Winges, die mit Kollegin Kristin Huke die Arbeiten betreut.

Auch für die "Hessenmühle" ist die Kooperation nicht uneigennützig: "Wir versprechen uns natürlich wertvolle Impulse von der Mitarbeit der Studierenden. Schließlich sind alle bereits mit Erfahrung im Gastrobereich ausgestattet, ob als Koch oder Restaurantfachfrau, sogar die vorherige Arbeit auf einem Kreuzfahrtschiff ist dabei. Unser Hotelangebot wird ergänzt von einer Spa-Landschaft, einem umfangreichen Wellness-Angebot und einem Fitnessbereich. Das Restaurant mit Biergarten sowie Bankett-Locations sowie unsere Natur-Erlebniswelt bieten viele Möglichkeiten, die Themen der Projektarbeiten auszugestalten", erklärt Koch.

Trendthema Hygge im Fokus

Was das konkret bedeutet, erläutert Franziska Höll: Die 23-Jährige aus Kalbach hat bereits eine Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert. "Ich habe im Restaurant gearbeitet, will aber nicht nur Servicekraft sein, sondern mich weiterentwickeln. Routine ist nicht alles - ich will etwas Neues kennenlernen, gerade Marketing macht mir sehr viel Spaß. Deswegen habe ich mich fürs Thema Hygge entschieden."

Das dänische Wort für "Gemütlichkeit" steht beim Marketingprojekt im Fokus: "Das moderne Gefühl vom neuen Glück ist für uns einer der wichtigsten Punkte, um uns als Unternehmen zu positionieren. Die Studierenden sollen unter anderem einen Marketing-Mix für die Positionierung, ein Social Media-Konzept sowie eine Website erarbeiten. Wie kommuniziert man Herzenswärme authentisch und konsistent, wie bringe ich Gefühl in die Kommunikation? Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse", so Koch. (mau) +++

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