"Motor in der Krise"
408 Mitarbeiter mehr: Bau im Kreis Fulda bietet der Pandemie die Stirn
Symbolbild: Pixabay
15.09.2021 / FULDA - Gegen den Trend ist es im Pandemie-Jahr 2020 mit dem Bau im Landkreis Fulda bergauf gegangen: Die Zahl der Baubeschäftigten lag am Jahresende bei 6.934. Damit gab es im ersten Corona-Krisen-Jahr im Landkreis Fulda 408 Bauarbeiter mehr – ein Plus von 6,3 Prozent.
Das ist das Ergebnis einer Analyse der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) zur Beschäftigung in der Corona-Zeit. "Der Bau hat in der Pandemie für Stabilität gesorgt. Er hat der Krise die Stirn geboten wie kaum eine andere Branche. Vom Wohnungs- bis zum Straßenbau hat der Bau eine gute Job-Perspektive geboten", sagt Doris Hammes. Die Bezirksvorsitzende der IG BAU Mittelhessen sieht die Bauwirtschaft als "Motor in der Krise".
Während der Bau zulegen konnte, sah es für die übrigen Wirtschaftszweige zusammengenommen längst nicht so gut aus: Dort ging die Zahl der regulär Beschäftigten bis Ende 2020 auf 88.509 zurück. Gegenüber dem Vorjahr – und damit der Zeit vor Corona – ist dies ein Rückgang um 524 Beschäftigte und damit ein Minus von 0,6 Prozent.
"Die Situation im Landkreis Fulda ist damit typisch für die bundesweite Beschäftigung. Und der Trend wird anhalten: Der Bau braucht Leute. Vor allem Fachkräfte", sagt der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger. Bauindustrie und Bauhandwerk müssten sich hier "ins Zeug legen" und für Nachwuchs sorgen. Der Bau habe eine Mammutaufgabe vor sich: "Allein beim Wohnungsbau schiebt die Branche einen enormen Berg von genehmigten, aber noch nicht gebauten Wohnungen vor sich her: Über 780.000 Wohnungen – so groß ist der aktuelle Bauüberhang. Allein in Hessen stehen rund 64.500 Wohnungen auf der ‚Bau-Warteliste‘", so Feiger. (pm)+++