Nach 27 Jahren in Ruhestand
Oberarzt Wilfried Janzen half über 4000 Babys auf die Welt
Symbolbild: pixabay
08.09.2021 / HÜNFELD -
Über 4000 Babys half er auf die Welt – nun ist nach 27 Jahren Schluss. Wilfried G. Janzen, Oberarzt in der Gynäkologie und Geburtshilfe in der Helios St. Elisabeth Klinik Hünfeld (Landkreis Fulda), verabschiedet sich in die "aktive Enkelzeit", wie er selbst sagt.
"Dem Leben frisch ins Auge blicken, das ist unbeschreiblich. Und junge Menschen in dieser besonderen Phase ihres Lebens zu betreuen, das war schon immer mein Traum", berichtet Janzen mit einem gewissen Stolz in der Stimme. Denn diesen Traum hat er sich erfüllt. 27 Jahre lang war er im Hünfelder Krankenhaus tätig, welches zu seinem Einstand noch völlig anders strukturiert und am Niedertor ansässig war. "Neben einem Klinik- und einem ärztlichen Direktor gab es auch Ordensschwestern, die Teil der Klinikleitung waren und neben der Kapelle im Konvent gewohnt haben", erinnert er sich. Diese seien damals unter anderem in der Pflege tätig gewesen, hätten fürs Haus gekocht und einen großen Teil zum Aufbau des Krankenhauses beigetragen.
Den Umzug in die heutige Klinik auf dem Hofberg habe man einst eigenständig ohne Umzugsunternehmen gemeistert und selbst Kisten gepackt. "Zu dieser Zeit gab es in der Gynäkologie und Geburtshilfe nur einen Chefarzt und zwei Oberärzte, einer davon war ich. Insgesamt hatten wir damals natürlich noch weniger Patientinnen und auch weniger Geburten, sodass man "seine" Patientinnen von der Aufnahme über OP oder Geburt bis hin zur Entlassung aus einer Hand betreute. Heute steht ein viel größeres Team zur Verfügung", erläutert Janzen. Die Übernahme durch Helios im Jahr 2002 erlebte Janzen ebenfalls hautnah mit. Eine wesentliche Änderung damals sei die Änderung von Rufbereitschaft auf Anwesenheitsbereitschaft gewesen, was die Qualität der Patientenbetreuung erhöht habe.
Auch das Ärzteteam wurde personell aufgestockt und um Assistenzärzte ergänzt. "In 27 Jahren hat sich vieles getan. In der Medizin gibt es immer Wandel und Fortschritt, und wenn man den verschläft, läuft man hinterher", weiß Janzen. So sei er es gewesen, der in Hünfeld als eine der ersten Kliniken in der Region die Akupunktur eingeführt habe. Bis heute genießt die Klinik einen guten Ruf, nicht nur was naturheilkundliche Verfahren in der Geburtshilfe angeht. Die Hebammen haben beispielsweise spezielle Ausbildungen und unterstützen die Frauen mit Akupunktur und Aromatherapie unter der Geburt. Auch das familienorientierte Konzept der Geburtshilfe habe man über die Jahre immer mehr ausgebaut, sodass im Kreißsaal Wohlfühlatmosphäre statt klinischer Nüchternheit herrsche.
Foto: Helios Klinik