"Spiegelbild der weltweiten Misere"
Grenzen des Wasserexports: FDP informiert sich bei der Schutzgemeinschaft
Foto: FDP Vogelsberg
03.09.2021 / REGION VB -
Das Thema ist alt und doch hochaktuell: Ist die Grundwasserförderung in den Vogelsberger Gewinnungsgebieten langfristig mit dem Naturschutz vereinbar? Um auf diese Frage Antworten zu finden, hat sich eine Delegation aus FDP-Politikern mit Vorstandsmitgliedern der Schutzgemeinschaft Vogelsberg getroffen.
Dabei waren die FDP-Bundestagskandidatin für den Wahlkreis 175 (Main-Kinzig/Wetterau II/Schotten), Andrea Rahn-Farr aus Büdingen, sowie die umweltpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im hessischen Landtag, Wiebke Knell.
Die SGV-Geschäftsstelle in Schotten leitet der Biochemiker Dr. Hans Otto Wack, der als selbständiger Ökologe für die wissenschaftliche Arbeit der Schutzgemeinschaft verantwortlich zeichnet. Er hat es in den Jahren seit der Gründung der SGV (1989) geschafft, das Thema Grundwasserschutz immer wieder in die Öffentlichkeit zu bringen und damit ein Bewusstsein für die Bedeutung zu schaffen. Für die Gäste aus der FDP hielt er einen fundierten und anschaulichen Vortrag: Er schlug darin den Bogen von den Umweltzerstörungen z. B. im Naturraum "Moor", die aus der übermäßigen Grundwassergewinnung Ende der 80er Jahre resultierten, bis hin zu neuen Fernwasser-Leitungen, die den Wasserexport noch verstärken.
Um die Zusammenhänge zu verdeutlichen, ging er auf den Wasserkreislauf ein und skizzierte die Veränderungen, die durch den Klimawandel schon jetzt sichtbar und spürbar werden: "Wir haben durch die steigenden Temperaturen einen höheren Wassergehalt in der Luft. Dies führt zu den bekannten Starkregenereignissen. Der Vogelsberg ist hier ein Spiegelbild der weltweiten Misere", so Dr. Wack und er kommt zum kritischen Punkt: "Die durchschnittlichen Jahresniederschläge sagen nichts mehr über die tatsächliche Grundwasserneubildung aus."