Bald hat er auch ein Mobiltelefon

So lief der erste Tag des neuen Landrats Torsten Warnecke (SPD)

Torsten Warnecke an seinem neuen Arbeitsplatz. Der neue Landrat hat gleich am ersten Tag viel zu tun.
Fotos: Gerhard Manns

03.09.2021 / BAD HERSFELD - Chef-Wechsel im Landratsamt: Nach sechs Jahren Dr. Michael Koch (48, CDU) hat nun Torsten Warnecke (58, SPD) das Zepter übernommen. Der erste Tag des Sozialdemokraten in der Kreisverwaltung war mit vielen Terminen übersät. OSTHESSEN|NEWS konnte den ehemaligen hessischen Landtagsabgeordneten in einem kurzen Interview fragen, wie sein Einstieg in das neue Amt lief. 



"Ich bin mit einem positiven Gefühl in die Kreisverwaltung gekommen. Ich freue mich sehr, dass nun endlich die Zeit als Landrat beginnt und ich bin gespannt, welch vielfältige Aufgaben in den nächsten Jahren auf mich zukommen werden", erklärt Torsten Warnecke zu Beginn des Gespräches mit O|N. Einer seiner ersten Amtshandlungen war am Mittwoch eine große: die Aussetzung der Corona-Allgemeinverfügung. "Es gibt ein klares Eskalationskonzept seitens des Landes, deshalb war dies eine den Vorgaben entsprechende Maßnahme. Dennoch gilt mein Dank den Bewohnern des Kreises, dass sie sich in den letzten Monaten zumeist sehr diszipliniert verhalten haben - trotz der vielen Einschränkungen", so das Lob des neuen Landrats. Zudem rief er die Menschen auf, sich impfen zu lassen. Zukünftig kann er sich eine Aufklärungskampagne mit Betroffenen, Ärzten oder Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes vorstellen, um für das Thema weiter zu sensibilisieren.

Mit Mitarbeitern ins Gespräch kommen


Auf seinen neuen Beruf hat er sich indes nicht speziell vorbereitet: "Durch meine Tätigkeit in verschiedenen Ausschüssen ist man zwangsläufig mit den verwaltungstechnischen Aufgaben vertraut. Natürlich ist die Arbeit in einer Behörde nochmal etwas anderes - Sorgen bereitet mir mein neues Aufgabenfeld allerdings nicht", so der ehemalige Landtagsabgeordnete weiter. Dabei will Warnecke besonders schnell mit den rund 900 Mitarbeitenden ins Gespräch kommen. Zwar sei es nicht möglich, alle Personen zu einem persönlichen Gespräch einzuladen - dennoch sei es eine wichtige Prämisse, den Austausch mit den Mitarbeitenden zu suchen. Nur so könne man schnell mögliche Probleme aufspüren und Anregungen zügig umsetzen, ergänzt Warnecke.

Bei den drängenden Fragen der Region verfolgt er indes ein klares Vorgehen: "Der persönliche Austausch ist hierbei sehr wichtig. Egal, ob bei der Zukunft des Kali-Bergbaus, der Klinik-Debatte oder einem ICE-Halt in der Region: Es muss mehr miteinander gesprochen werden, um die Region weiterzubringen. Darin sehe ich meine Aufgabe", appelliert der 58-Jährige. Beim Thema Klinikum Hersfeld-Rotenburg lässt er im O|N-Gespräch durchblicken: "Ich will die Aussage des Radikalumbaus relativieren. Hierbei stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Mittelpunkt. Denn ohne die wird es für die Klinikstandorte und eine gute Medizin gar nicht gehen." 

Einen Fakt, den gerade seine politischen Gegner im Wahlkampf oftmals anprangerten, ist, dass Warnecke kein Mobiltelefon besessen hat. Dies gehört bald der Vergangenheit an: "Mein Mobiltelefon ist in Auftrag gegeben und trifft in den nächsten Tagen ein." (Kevin Kunze)+++

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