Nervenaufreibendes Finale in Tokyo
Athletin aus Heringen holt Gold bei den Paralympics
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02.09.2021 / TOKYO / HERINGEN (W.) -
Tolle Leistung einer osthessischen Athletin bei den Paralympischen Spielen: Natascha Hiltrop (29) aus Heringen-Lengers (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) gewann beim Sportschießen die Goldmedaille. Im liegenden Zehn-Meter-Wettbewerb mit dem Luftgewehr setzte sie sich hauchdünn vor dem Südkoreaner Jinho Park durch.
Für Hiltrop, die an einer inkompletten Querschnittslähmung leidet, war es der erste Erfolg bei einem international großen Turnier. Im Ausscheidungsschießen lieferten sich die Deutsche und der Südkoreaner ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zunächst patzte Hiltrup beim 20. Schuss mit einer 9,6 bei möglichen 10,9 Ringen. Doch auch Park zeigte im 22. Versuch Nerven, somit konnte er die Vorlage der aus Lengers stammenden Hiltrop nicht nutzen. Im letzten Durchgang fiel dann die Entscheidung - mit 10,8 und 10,6 Ringen holte sie sich die Goldmedaille. Dabei hatte sie den engsten aller Vorsprünge: Hiltrop hatte am Ende 253,1 Ringe und Park 253,0 Ringe - ein absoluter Nervenkrimi bei den diesjährigen Paralympics. Mit der Punktzahl stellte sie zudem einen paralympischen Rekord auf. Die Bronzemedaille sicherte sich Iryna Tschetnik aus der Ukraine.
"Es lief heute alles ganz gut. In der Quali habe ich in der ersten Serie noch gezittert. Im Finale habe ich nicht wirklich darauf geachtet, wo ich stehe. Aber das Herz hat dann fester angefangen zu schlagen, als ich wusste, dass es eine Medaille wird", erklärte die Paralympics-Siegerin im Anschluss beim Interview mit ARD und ZDF. "Ich habe mir nicht vorgenommen, unbedingt eine Medaille zu holen. Ich bin einfach ins Finale rein und habe geschossen", erklärte die völlig aufgelöste Hiltrop weiter.