Verfolgung von Internetkriminellen
"Technisch anspruchsvoll" - komplexe Ermittlungen nach Cyberangriff auf Tegut
Symbolbild: pixabay
01.09.2021 / FULDA -
Nachdem unbekannte Hacker im April einen Cyberanschlag auf das IT-Netzwerk des Fuldaer Lebensmittelkonzerns Tegut verübt hatten, mussten wie berichtet sämtliche Netzwerksysteme der Zentrale heruntergefahren und vom Netz genommen worden. Das Unternehmen und auch die Kunden hatten in der Folge mit Auswirkungen der Attacke bis in den Mai zu kämpfen. Es gab zum Teil leere Regale wegen Engpässen bei der Warenlieferung, vor allem bei Fleisch- und Wurstwaren. Während das Unternehmen sofort die Polizei eingeschaltet und ein Krisenstab mit IT-Experten mit Hochdruck daran arbeitete, den Normalbetrieb wieder herzustellen, hatten die Cyberkriminellen den Druck auf das Unternehmen erhöht und die Drohung wahrgemacht, Firmeninterna und Kundendaten im Darknet zu veröffentlichen.
Die Ermittlungen zu den Urhebern des Datenklaus durch die zuständige "Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität" (ZIT) bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt gestalten sich indessen langwierig und aufwendig. Der ausgewiesene Experte auf dem Gebiet der Internetkriminalität, Oberstaatsanwalt Dr. Benjamin Krause erklärt auf O|N-Nachfrage, warum in solchen Fällen technisch komplexe Datenanalysen erfolgten, die ihre Zeit beanspruchten. Gesucht würden auf diese Weise nach etwaigen Überschneidungen mit Besonderheiten ähnlich gelagerter Fälle - und das bundesweit. Es verbietet sich aus nachvollziehbaren Gründen allerdings, Details dieser Nachforschungen und deren Ergebnisse vorab bekannt zu geben - das könnte die laufenden Ermittlungen konterkarieren. (ci)+++