Hessenliga: Rassiges Derby

Drei Geschichten: Schaub, Uth und Lecke

Ein umkämpftes Derby endete Unentschieden
Fotos: Berd Vogt

30.08.2021 / BURGHAUN - Von den zahllosen Derbys, die es bis zur Winterpause in der Hessenliga geben wird, wird das zwischen Steinbach und Flieden schwer zu toppen sein. Die Geschichten erzählten sich von selbst. Ausgegangen ist es am Mühlengrund zwischen Steinbach und Flieden 2:2 (0:1).



Fabian Schaub

"Die Schaubs, die treffen am Wochenende", schrie Fliedens Ersatztorwart Florian Wess, nach Fabian Schaubs Doppelpack. Erst per direktem Freistoß, der präziser, gefühlvoller und härter nicht hätte sein können. Später aus kurzer Distanz, nachdem sich SVS-Keeper Philipp Bagus nach einer Ecke verschätzt hatte. Tags zuvor war es sein Halbbruder Louis, der für Bundesligist Köln das erlösende 1:0 erzielt hatte. "Da wurde ich vorm Fernseher etwas lauter", sagte Fabian Schaub, der sich ärgerte, dass seine Treffer und die 2:0-Führung nicht für drei Punkte langten. Doch auch er wusste, dass das Remis letztlich gerecht war.

Luca Uth

Beide Steinbacher Treffer bereitete er vor, war nach der Pause Dreh- und Angelpunkt und ganz am Ende nicht zu beneiden: In der Vorwoche gegen Hünfeld hatte er sich vor der Pause eine Gehirnerschütterung eingehandelt – und spielte trotzdem durch. Fahrlässig, wie sich herausstellen sollte. Erinnern konnte er sich an die zweite Halbzeit nicht mehr. Ausgerechnet er knallte in der Nachspielzeit mit Fliedens Neuem Nicolas Marquez zusammen. Uth blieb zunächst regungslos am Boden liegen, während Marquez mit klaffender Platzwunde recht schnell wieder stand. Beide wurden mit dem Krankenwagen abtransportiert.

Tobias Lecke

Der eine – SVS-Trainer Petr Paliatka – nannte es fehlendes Gefühl für das Spiel. Der andere – Flieden-Trainer Bardo Hirsch – wählte noch während des Spiels härtere Worte für die Leistung von Schiedsrichter Tobias Lecke und sah dafür Rot. Exemplarisch war die Situation in der Schlusssequenz, als Lecke trotz des riesigen Knalls zwischen Uth und Marquez nicht unterbrach, sondern den Fliedener Konter laufen ließ.

Oder aber eine Situation kurz zuvor, die Flieden den Sieg kostete. Der bärenstarke Lukas Hagemann war durch und musste den Ball nur noch ins leere Tor schießen, da pfiff ihn Lecke wegen Abseits zurück. Selbst Paliatka gab zu, dass das nie und nimmer Abseits war, selbst die Fahne war nicht hochgegangen. (tg)

Die Statistik:

SV Steinbach: Bagus; Reichmann (55. Hanslik), Bott, Neacsu, Hütsch – F. Wiegand, M. Wiegand – Stadler, Uth, Manß – Halimi (46. Kvaca).
Buchonia Flieden: L. Hohmann; Rehm, Kreß, Zeller, Kullmann – Götze, Rumpeltes (67. Müller) – Hack (78. Ambe-Peterson), Neu (67. Marquez), Hagemann – Schaub.
Schiedsrichter: Tobias Lecke (FC Gilfershausen).
Zuschauer: 220.
Tore: 0:1 Fabian Schaub (34.), 0:2 Fabian Schaub (47.), 1:2 Max Stadler (51.), 2:2 Petr Kvaca (74.).
Gelb-Rote Karte: Tobias Rehm (51., Flieden).
Rote Karte: Bardo Hirsch (Trainer Flieden) wegen Schiedsrichter-Beleidigung (90.+5). +++

Hinweis:
Dieser Artikel ist zuerst auf torgranate.de erschienen.

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