Bundeswehr-Tieflader stürzt auf A 4 um - Walze schleudert auf Gegenfahrbahn
Ein Bundeswehr-Lastwagen ist auf der A 4 bei Bad Hersfeld umgestürzt
Fotos: Hans-Hubertus Braune und Henrik Schmitt
30.08.2021 / BAD HERSFELD -Die Autobahnpolizei Bad Hersfeld war am Sonntag im Dauereinsatz: Am Mittag, gegen 13 Uhr, stürzte ein Bundeswehr-Lastwagen auf der A 4 zwischen der Anschlussstelle Friedewald und Bad Hersfeld um. Dabei schleuderte ein Baustellenfahrzeug auf die Gegenfahrbahn. Die beiden Fahrzeuginsassen des Bundeswehr-Lasters wurden leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Zum Glück konnten die nachfolgenden Fahrzeuge auf beiden Fahrspuren rechtzeitig abbremsen und den verunglückten Fahrzeugen ausweichen. Aktuell (15:35 Uhr) staut sich der Verkehr auf den Autobahnen rund um Bad Hersfeld sowie dem Kirchheimer- und dem Hattenbacher Dreieck. Die Kolonne war aus einem Standort aus Gera in Thüringen auf dem Weg nach Rheinland-Pfalz zum Nürburgring in das Hochwassergebiet.
Die Bergungsarbeiten werden einige Stunden dauern. Zunächst wurde der Verkehr von Friedewald abgeleitet, damit die Bergungsfahrzeuge zur Unfallstelle fahren können. Auch die Fahrbahnen sind beschädigt. Die Feuerwehr Bad Hersfeld war vor Ort und hat auslaufende Betriebsstoffe aufgenommen.
Rund um das Kirchheimer Dreieck haben sich am Sonntag weitere Unfälle ereignet. Auf der A 4 zwischen der Anschlussstelle Bad Hersfeld und dem Kirchheimer Dreieck überschlug sich ein Fahrzeug, auch auf der A 7 zwischen dem Kirchheimer Dreieck und dem Hattenbacher Dreieck ereignete sich ein Unfall. Ein Auto hat sich überschlagen, mehrere Personen wurden verletzt.
Pressemeldung der Polizei am Sonntagabend:
In einer Marschkolonne einer Bundeswehrpioniereinheit aus Gera befand sich ein LKW mit Anhänger. Auf diesem Anhänger war ein ca. 13 Tonnen schwerer Walzenzug geladen. Die Einheit war auf dem Weg in das Flutgebiet um Ahrweiler. In dem Gefälle fuhr der Fahrzeugführer vermutlich mit nicht angepasster Geschwindigkeit. Beim Abbremsen geriet der gesamte Zug ins Schleudern. Durch die Schleuderbewegung wurde die tonnenschwere Walze vom Anhänger gerissen und über die Mittelleitplanke auf die Gegenfahrbahn in Richtung Friedewald geschleudert.
Dort kam sie mitten auf der Fahrbahn zum Stehen. Wie durch ein kleines Wunder wurde hierbei kein anderes Fahrzeug beschädigt. Auch nicht durch die umherfliegenden Fahrbahnstücke. Der LKW stürzte auf der Fahrbahn Richtung Bad Hersfeld in der Folge auf die Beifahrerseite. Der Anhänger verkeilte sich zwischen Zugfahrzeug und Mittelleitplanke. Fahrer und Beifahrer wurden verletzt und zur medizinischen Versorgung ins Klinikum Bad Hersfeld verbracht. Beide Fahrtrichtungen waren zunächst voll gesperrt.
Durch die Autobahnmeisterei wurde die AS Friedewald in Richtung Westen und die AS Bad Hersfeld in Richtung Osten gesperrt. Alle Fahrzeuge, die an der Unfallstelle in Richtung Ost und West standen, konnten zügig an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden. Sodass hier eine stundenlange Wartezeit für die Verkehrsteilnehmer verhindert werden konnte.
Vor Ort waren die Feuerwehr Bad Hersfeld, die Autobahnmeisterei Hönebach sowie das beauftragte Bergungsunternehmen aus Eisenach. Die Vollsperrung verursachte am Sonntagnachmittag dann in der Folge erhebliche Verkehrsbehinderungen in Bad Hersfeld und um das Kirchheimer und Hattenbacher Dreieck. Da an der Unfallstelle erhebliche Mengen an Betriebsstoffen ausliefen, wurde die Untere Wasserbehörde über den Unfall in Kenntnis gesetzt. Der Gesamtschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf ca. 220.000 Euro. Diese Summe könnte noch erheblich steigen, wenn eine umfangreiche Fahrbahnsanierung erforderlich sein sollte. Die Dauer der Bergung ist derzeit noch nicht absehbar.
UPDATE 7:30 Uhr: Die A4 musste aufgrund der Bergungsarbeiten acht Stunden gesperrt werden. Seit heute Nacht rollt der Verkehr wieder normal. (hhb/pm) +++