Menschen in Todesangst nicht im Stich lassen

Kundgebung mehrerer Initiativen für Solidarität mit Afghanistan

Bei der Kundgebung am Fuldaer Bahnhofsvorplatz wurde zu Solidarität mit den Menschen in und aus Afghanistan aufgerufen.
Fotos: Finn Rasner

28.08.2021 / FULDA - Seit die Taliban die Macht in Afghanistan übernommen haben, ist in dem zentralasiatischen Land nichts mehr wie vorher. Zahlreiche Menschen - insbesondere Frauen, Mädchen und Arbeitskräfte der abgezogenen NATO-Truppen - sind seitdem in akuter Gefahr und versuchen den Islamisten zu entkommen. Angesichts dessen organisierte der Verein "Welcome In!" Fulda gemeinsam mit weiteren Initiativen eine Kundgebung am Fuldaer Bahnhof, auf der zu Solidarität mit Menschen in und aus Afghanistan aufgerufen wurde. 


Schockiert zeigten sich die Demonstrationsteilnehmer nicht nur aufgrund der aktuellen Lage in Afghanistan, sondern auch über den Umgang der westlichen Regierungen damit. Veranstaltungsleiter Jochen Kohlert forderte ein Bleiberecht für Afghaninnen und Afghanen in Deutschland. "Afghanistan ist kein sicheres Land. Menschen dorthin abzuschieben, ist ein Verbrechen." 

Aktivistin Carolin Hack von "Seebrücke Fulda" pflichtete ihm bei. "Es ist jetzt keine Zeit für Bürokratie und Listen, es muss gehandelt werden. Menschen in Todesangst darf man nicht im Stich lassen." Sie forderte außerdem die Aufrechterhaltung der Luftbrücke und sichere Fluchtwege. 

Aktuelle Eindrücke aus Afghanistan schilderte Redner Sakhi, der erst vor kurzem seine dort lebende Familie besucht hatte. "Afghanistan ist ein schönes Land. Meine Familie hat dort ein ganz normales Leben geführt. Doch seit die Taliban da sind, ist alles schlimmer", erklärt er.

Besonders bedrohlich ist die Lage auch für Minderheiten wie die Hazara, erklärte Rednerin Qudsia. Sie warnte davor, den Aussagen der Taliban Glauben zu schenken. "Naivität kostet Menschenleben."

Während der Kundgebung gab es auch immer wieder spontane Beiträge. So wurde unter anderem die afghanische Hymne gesungen. Rednerin Fatemah rief zur Solidarität auf: "Sie haben Angst, wenn wir zusammen bleiben." (Finn Rasner) +++

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