20 Jahre Polizeipräsidium Osthessen (5)
Die erste Praktikantin bei der Hünfelder Polizei - heute beim Kriminaldauerdienst
Foto: Privat
06.12.2021 / FULDA -
Frauen bei der Polizei - das war in den 80er-Jahren noch immer eine Seltenheit. "Mein damaliger Chef war ganz stolz darauf, eine Praktikantin in seinem Team zu haben - und das sollten auch alle Hünfelder mitbekommen", erzählt die heute 53-jährige Anette Weinrich und lacht. Bis heute hat es sie nie gestört, in einer Männer-Domäne tätig zu sein. "Der Polizeiberuf ist einfach genau meins. Ich kann mir nichts anderes vorstellen."
Doch zurück auf Anfang: Im Oktober 1987 in Kassel fing alles an. Über den mittleren Dienst kam sie zur Polizei, absolvierte Stationen bei der Bereitschaftspolizei in Hanau und auf dem ersten Revier in Offenbach. Dass sie später einmal bei der Kriminalpolizei landen wird, hätte sie nie gedacht. "Streife fahren - das hätte ich mir bis zum Karriereende vorstellen können", erinnert sie sich.
Durch einen Zufall landete Weinrich 1994 bei der Kriminalpolizei in Bad Hersfeld und wechselte im Jahr 2000 zurück in ihre Heimat Fulda. "Damals hatten wir unsere Büros noch im Osthessen Center, mitten in Fulda. Anschließend folgte der große Umzug in das neue Polizeipräsidium Osthessen." Seither habe sich vieles verändert. "Früher waren wir auf zwei Gängen, jetzt sind wir personell total gewachsen. Außerdem ist der Datenschutz für polizeiliche Maßnahmen viel umfangreicher geworden. Daran muss man sich mit der Zeit erst gewöhnen."
So arbeitet der Kriminaldauerdienst
Nach der Schutzpolizei sind Weinrich und ihr Team in der Regel die ersten Kripo-Beamten am Tatort und unter anderem für die Spurensicherung zuständig. Beim tragischen Flugzeugabsturz in den Fulda Auen wurden sie sofort alarmiert: "Wir sind keine Sachverständigen, sondern wir beschreiben und dokumentieren alles, messen den Tatort aus. Anschließend hat die Feuerwehr die Leiche geborgen, sodass wir die Leichenschau durchführen konnten. Bevor so ein Fall dann an das K10 (Regionale Kriminalinspektion) übergeben wird, führen wir noch Zeugenbefragungen durch."Mindestens eine Leiche pro Schicht sei normal. "Das hängt heutzutage auch damit zusammen, dass alte Menschen Zuhause sterben, der Notarzt die Krankenakte aber nicht kennt und deswegen von einer unklaren Todesursache ausgeht - daraufhin werden wir alarmiert", erklärt sie. Dennoch: Es gibt fast nichts, was die Kripo-Beamtin noch nicht gesehen hat. "Trotzdem macht es mir immer noch Spaß. Ich schätze den Kontakt mit Menschen, die aus unterschiedlichen sozialen Bereichen kommen und ich arbeite gerne in der Region Osthessen, denn hier bin ich Zuhause." (nb) +++
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