Video, Fotos und Kälberrisse

Wölfe in der Rhön und Wolfspaar im Raum Hersfeld-Rotenburg nachgewiesen

Zwei Wölfe konnten im August mittels Video nachgewiesen werden
Symbolbilder: Pixabay

27.08.2021 / REGION - Kaltennordheim, Dermbach-Diedorf und nun Dermbach-Hartschwinden: In jüngster Zeit häufen sich die Meldungen von Kälberrissen in der thüringischen Rhön. Am Dienstag entdeckte ein Landwirtepaar ein junges Kalb tot auf einer Koppel unweit ihres Wohnhauses. Das Tier war zu großen Teilen zerfleischt, die Rippen gebrochen. Die Landwirte gehen davon aus, dass ein Wolf für den Riss verantwortlich ist.



Bereits im Januar wurde eine Wölfin im Landkreis Schmalkalden-Meinigen von den Behörden als sesshaft eingestuft. Jäger wie auch Landwirte gehen allerdings davon aus, dass mehrere Raubtiere in diesem Gebiet leben. Risse ließen darauf schließen.

Wolfspaar bei Bebra nachgewiesen

Aber auch bei den Thüringer Nachbarn im Landkreis Hersfeld-Rotenburg gibt es neue Entwicklungen: Wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Mittwoch bekannt gab, konnte ein Wolfspaar in diesem Gebiet zweifelsfrei anhand eines Videos nachgewiesen werden. Die Aufnahme zeige, wie zwei Tiere unmittelbar nacheinander mit Urin markierten. "Nach bundesweit einheitlichen Standards für das Wolfsmonitoring gilt dies als Nachweis für eine Paarbildung", so das HLNUG. Ob es sich bei den Tieren um die Fähe mit dem Kürzel GW1142f, die in der Region als sesshaft gilt, sowie den mehrfach in der Umgebung nachgewiesenen Rüden GW1939m handelt, könne anhand des Videos allerdings nicht geklärt werden.

Im Raum Bebra konnten beide Wölfe bereits Anfang August zusammen fotografiert werden. Meldungen von einzelnen Tieren gab es beispielsweise am 13.8. gegen 5 Uhr in der Ortsmitte von Bebra-Blankenheim oder im Besengrund bei Ludwigsau. Ebenfalls in dieser Gemarkung soll ein Wolf Jäger bei der Bergung eines Stück Wildes aus 20 bis 30 Meter Entfernung über mehr als zehn Minuten lang beobachtet haben. Andere berichteten davon, dass ein frisch erlegtes Reh von einem Wolf fortgetragen worden sei. Für einen Kälberriss in der Nacht auf den 24. August in Ludwigsau-Oberthalhausen soll ebenfalls ein Wolf verantwortlich sein.

Das HLNUG weist darauf hin, dass in ganz Hessen jederzeit mit durchziehenden Wölfen zu rechnen sei. (mr) +++

Immer wieder werden auch Nutztiere von Wölfen gerissen



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