"Wirst du dir etwas wünschen?
Sternschnuppen und die Hoffnung: Perseiden über dem Observatorium
Michel Passarge beim Ausrichten des Teleskops im Observatorium
Fotos: Miriam Rommel
14.08.2021 / BAD SALZSCHLIRF -
"Kannst du auch die Ringe um den Planeten sehen?" Gespannt wartet Michael Passarge auf die Antwort der Kinder, die am Donnerstagabend durch das Teleskop gen Himmel blicken. Um die Zeit bis zum "Sternschnuppenregen" zu überbrücken, hat der Astronom, nach dem sogar ein Asteroid benannt wurde, das Observatorium geöffnet.
Hoch über Bad Salzschlirf liegt das Gelände des "Freundeskreis der Himmelkunde Bad Salzschlirf e.V.". Hier hat Passarge mit mehreren Mitstreitern vor 25 Jahren ein echtes Observatorium gebaut. Knapp 12.000 Stunden Arbeit forderte das ehrgeizige Projekt, das Herzstück des Bauwerkes, ein 380 Kilogramm schweres Newton Teleskop, wurde von Michael Passarge konstruiert, gebaut und dem Verein als Leihgabe überlassen. Gleiches gilt auch für die beiden auf dem Hauptinstrument aufgesattelten Sonnenteleskope.
Es ist Donnerstag, kurz vor 22 Uhr: Familien mit Kindern haben sich versammelt, um Sternschnuppen zu schauen. Schließlich sind es die Nächte der Perseiden, die, nach Aussage von Passarge, noch rund eine Woche lang andauern.
"Wirst du dir etwas wünschen?" werden viele der Anwesenden an diesem Abend gefragt. "Na aber sicher!" antwortet ein 12-Jähriger. Was, will er nicht verraten, "denn dann würde es ja nicht in Erfüllung gehen." Es dauert nicht mal eine halbe Stunde, bis die ersten "Ooohs" und "Aaahs" in die Dunkelheit hallen. "Da, habt ihr die gesehen?" wird aufgeregt gefragt. Die erste Sternschnuppe ist gefallen, zwei, drei, vier folgen innerhalb der nächsten Stunde. "Sternschnuppen kann man das ganze Jahr über beobachten, aber es gibt eben immer Zeiträume, in denen das besonders gut geht", erklärt Fachmann Passarge. Ob Leoniden oder jetzt die Perseiden, Meteorströme seien gar nicht so selten. "In den Medien wird oft behauptet, es seien dann 100 Stück pro Stunde zu sehen, das stimmt so aber nicht. Es sind definitiv weniger, Spaß macht das Schauen aber trotzdem."
"Gehen die Wünsche denn wenigstens in Erfüllung?" fragen wir. "Das hoffe ich doch!" lautet die Antwort Passarges. "Es wäre doch auch blöd, wenn man in den Himmel schaut, und dabei keine Hoffnung hätte." (mr) +++