Vielfältige Themengebiete
Umweltstaatssekretär Conz begeistert von den Vogelberger Waldwiesen
Fotos: Dieter Graulich
06.08.2021 / REGION VB -
Begeistert von dem Engagement des Hessischen Forstamtes Schotten zeigte sich Umweltstaatssekretär Oliver Conz zum Abschluss von Tag drei seiner Sommertour im Vogelsbergkreis. Trotz der hohen Anforderungen bezüglich des Fichtensterbens habe man noch Zeit für die wichtige Aufgabe des Naturschutzes. Zu der Sommertour hatte Forstamtsleiter Axel Norgall am Übergangs- oder auch Zwischenmoor "Lattenbruch" die zahlreichen Gäste, darunter auch den Landtagsabgeordneten Michael Ruhl (CDU), Landesbetriebsleiter Michael Gerst und zahlreiche Revierleiter und Mitarbeiter des Forstamtes begrüßt.
Im Bereich seiner Dienststelle seien 5.000 der insgesamt 10.000 Quellen des Vogelsberges vorhanden. Beachtet müssten auch zwölf FFH-Gebiete sowie 30 Naturschutzgebiete. Die Waldflächen des Staatswaldes gliederten sich in 70 Prozent Laub- und 30 Prozent Nadelwald.
Zu der Hochmoor-Regeneration im Naturschutzgebiet "Breungeshainer Heide", so war im Anschluss bei der Besichtigung im "Lattenbruch" von Ruben Max Garchow dem Leiter des Naturschutzgroßprojektes Vogelsberg zu hören, dass bereits 2015 im Kernbereich der Fläche Gehölzentfernungsmaßnahmen sowie im angrenzenden Offenland Erprobungen durch Bultenmahd erfolgten.
Moor war in seinem Bestand gefährdet
Durch die in den vergangenen Jahren herangewachsenen Fichten war das Moor in seinem Bestand gefährdet. Durch die Entnahme des Nadelholzes und das Verschließen der Wassergräben wurde die Regenerierung des Lattenbruchs endgültig anzustoßen. "Moore bedecken zwar nur drei Prozent der Erdoberfläche, speichern jedoch etwa ein Drittel des erdgebundenen Kohlenstoffs. Sie sind die besten natürlichen Kohlenstoffspeicher und binden vielmehr Kohlenstoff als entsprechende Flächen von Wäldern. Im Kontakt mit Luft zersetzt sich Torf relativ schnell und gibt den gespeicherten Kohlenstoff als Treibhausgas Kohlendioxid wieder ab", so Garchow. Der Lattenbruch in der Gemarkung Breungeshain als sogenanntes "Übergangs- oder Zwischenmoor" sei ein besonders geschützter Lebensraum nach der Europäischen Flora-Fauna-Habitat Richtlinie und gleichzeitig eines der bedeutendsten Vorkommen dieses Typs im Vogelsberg.
Wie bei der Besichtigung zu sehen war, entwickelt sich die Fläche gut, es dauert nach Aussage von Garchow allerding och etwa 10 bis 20 Jahre bis sich die Fläche richtig entwickelt hat. In diesem Bereich seien noch zwei weitere Flächen mit insgesamt etwa dreieinhalb Hektar, die eventuell renaturiert werden sollen.
Max Garchow wies darauf hin, dass diese Wiese zur Gewinnung von Samen noch gedroschen werde. Umweltstaatssekretär Conz nahm diese Bergmähwiese sehr genau in Augenschein und meinte, dass dies eine Waldwiese von landesweiter Bedeutung sei.
Vonseiten des Forstamtes wurde das Ministerium gebeten, die Vertragsdauer mit den Landwirten auf zehn Jahre zu verlängern, um eine gewisse Sicherheit für die ordnungsgemäße Bewirtschaftung zu haben.