Zahlung verweigert

Dannenröder Forst-Chaoten: Steuerzahler bleiben auf 31 Millionen Euro sitzen

Wochenlang hielten die A-49- Gegner die Polizei in Atem
Archivfoto: O|N

04.08.2021 / HOMBERG (OHM) - Erst im Juni kündigte das Land Hessen an, einen Teil der durch die Umweltchaoten im Dannenröder Forst entstandenen Kosten eintreiben zu wollen. Immerhin hatte der Einsatz den Steuerzahler 31 Millionen Euro gekostet. Von den insgesamt 209 ausgestellten Zahlbescheiden wurden bisher allerdings erst zwei beglichen.



Wie die Bild-Zeitung am Dienstag berichtet, gingen auf das Konto der Staatskasse gerade einmal 410 Euro ein. 

Im Herbst 2020 hatten selbsternannte Umweltschützer die Polizei im Wald zwischen Homberg Ohm und Stadtallendorf über 750 Baumhäuser errichtet, meterhohe Barrikaden und brutale Fallen gebaut. Mehrere A-49-Gegner stürzten aus den Bäumen, verletzten sich zum Teil schwer. Polizisten wurden angegriffen, die Attacke einer Chaotin auf Polizisten endete in schwerer Körperverletzung.

Teurer Einsatz auf Staatskosten

Mehr als 2.000 Polizisten waren täglich im Einsatz. Ihre Aufgaben: Die Sicherheit der Waldarbeiter gewährleisten, Autobahnausbau-Gegner von den Bäumen holen, Barrikaden durchbrechen. Alleine die Personalkosten beliefen sich in der Zeit von Oktober bis Dezember auf rund 19 Millionen Euro. Weitere Kosten entstanden beispielsweise bei der Mietung von Hubsteigern. Diese wurden benötigt, um Waldbesetzer von Barrikaden zu bergen.

Kommt eine Gesetzesänderung?

Wie ein Ministeriumssprecher der Bild gegenüber bereits im Juni erklärte (OSTHESSEN|NEWS berichtete), hätte ein Großteil der Ausbaugegner versucht, ihre Identität zu verschleiern. Viele mit Erfolg: Fingerkuppen wurden mit Rasierklingen eingeritzt oder mit Sekundenkleber oder Teer verklebt, Personalausweisdokumente hätten die wenigsten mitgeführt. Die Identitätsverschleierung soll, laut Angaben der Bild, künftig unter Strafe gestellt werden. Das habe Hessen im Rahmen einer Innenministerkonferenz vorgeschlagen. (mr) +++

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