Festspiele waren ein voller Erfolg: Mutige Planung hat sich ausgezahlt
Noch einmal die Schulbank drücken: im Bühnenbild "Der Club der Toten Dichter" fand am Montagvormittag die Bilanz-Pressekonferenz der Bad Hersfelder Festspiele statt.
Fotos: Gerhard Manns
03.08.2021 / BAD HERSFELD -Die Bad Hersfelder Festspiele biegen auf die Zielgerade ein und gehen in die letzte Spielwoche. Deshalb ist es Zeit Bilanz zu ziehen. Auf der Pressekonferenz waren alle Beteiligten sehr zufrieden mit der bisherigen Festspielsaison. Einzig das bisherige Wetter war ein kleiner Wermutstropfen. Ein besonderer Dank ging dabei an die Sponsoren, die auch in schwierigen Zeiten den Festspielen, die Treue gehalten haben.
"Es ist sehr schön, dass Kunst und Kultur und damit die Jubiläumsausgabe der Festspiele in diesem Jahr wieder stattfinden konnten. Der Aufwand und die Aufwendungen des Festspiel-Teams waren dabei enorm. Die Corona-Situation wurde angenommen und es wurden knapp 6.000 Tests bei Mitarbeitern und Schauspielern durchgeführt. Was trotz einigen Unklarheiten im Vorfeld geschaffen wurde, ist einfach enorm. Die diesjährigen Festspiele waren bisher ein voller Erfolg", bilanzierte Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling (parteilos). Zudem lobte er die Bereitschaft seitens der Sparkasse Hersfeld-Rotenburg und der Sparkassen-Kulturstiftung, die die Festspiele trotz unsicherer Voraussetzung im großen Rahmen unterstützten.
Ein rundum gelungenes Bild
Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Hersfeld-Rotenburg Reinhard Faulstich erklärte am Montagvormittag: "Die Pläne für die Festspiele wurden im Dezember 2020 vorgestellt, dort war vieles unklar. Nun zum Ende der Festspiele hat alles perfekt funktioniert. Wenn ich ein Zeugnis ausstellen würde, würde ich in jedem Bereich die Note eins verteilen. Starke, abwechslungsreiche Stücke und ein ausgezeichneter Umgang mit den Corona-Regeln komplettieren ein rundum gelungenes Bild." Einzig das Wetter sei laut Faulstich ein kleiner Wermutstropfen gewesen.
Festspiel-Intendant Joern Hinkel zog ebenfalls ein durchweg positives Fazit: "Die Zuschauer waren begeistert und das ist das größte Kompliment. Gerade die Stücke, die Mut machen sollen, passen perfekt in die momentane Situation. Neben den Sponsoren hat auch die Stadtpolitik uns ein großes Vertrauen entgegengebracht. Dafür möchten wir uns bei allen noch einmal bedanken." Auch die Entscheidung weniger Stücke zu spielen und die Spielzeit zu verkürzen, habe sich im Nachhinein absolut ausgezahlt, so Hinkel weiter. "Ein großartiges Zeichen setzen unsere Mitarbeiter und Schauspieler, die für die Flutopfer in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Spenden gesammelt haben. Eine erste Überweisung über 20.000 Euro wurde schon angewiesen. Das zeigt, dass in unserem Team eine tolle Mentalität vorhanden ist", freut sich der Intendant.
Leistung im Vorfeld beeindruckend
Für Matthias Haupt, von der Sparkassen-Kulturstiftung war vor allem die Leistung im Vorfeld beeindruckend: "Es zeigt, das Kultur auch in einer Pandemie funktionieren kann. Es ist eine große Anpassungsleistung, die das Team in den vergangenen Monaten geleistet hat. Trotz der unsicheren Vorzeichen ist es wichtig, dass die tollen Strukturen erhalten bleiben. Wir hoffen, dass wir noch lange Partner der Bad Hersfelder Festspiele sein können."
Auch die Schauspieler aus den verschiedenen Stücken ziehen ein durchweg positives Fazit: Für Simon Stache aus "Der Club der Toten Dichter", der in Bad Hersfeld aufgewachsen ist, waren die vergangenen Wochen ein erfüllter Traum. Bei Abla Alaoui (Goethe) unterstrichen die Festspiele, die Wichtigkeit der Kunst und Kultur. Dies sei ein klares Zeichen, dass auch dieser Bereich systemrelevant sei. Ein ganz besonderes Erlebnis war es für Laura Puschek, die im Stück "Extrawurst" erstmalig in einer Tennishalle, Theater spielen durfte.
Die Bad Hersfelder Festspiele dauern noch bis zum Sonntag an. Dort wird es dann eine große Abschlussgala unter anderem mit einem Orchester geben. Zudem wird der begehrte Zuschauerpreis verliehen. (Kevin Kunze)+++