"Ein Stück Normalität"

Kirmes in Corona-Zeiten: Setzelbach feiert unter der Dorflinde

Endlich wieder ein Stück Normalität!
Fotos: Finn Rasner

02.08.2021 / RASDORF (RHÖN) - Endlich blüht das kulturelle Leben wieder auf - so auch am Wochenende auf der Kirmes in Setzelbach, einem Ortsteil der Gemeinde Rasdorf (Landkreis Fulda). Unter der großen Linde tanzten am Sonntagmittag gutgelaunt die acht Kirmespaare. Das auserwählte Ploatzpaar: Moritz Flügel (22) und Luisa Gärtner (18). "Wir sind in diesem Jahr verantwortlich für die Organisation, damit alles rund läuft - und dass im Endeffekt jeder einfach Spaß hat", erklären die beiden vor dem Marsch in Richtung Dorfmitte.


Mit DJ Matze und "Marilena Partypower" konnte bereits die Abende zuvor schon für ordentlich Stimmung gesorgt werden. Der Kirmessonntag startete mit einem Gottesdienst und anschließendem Frühschoppen. Ab 14 Uhr folgte der traditionelle Kirmestanz mit musikalischer Unterstützung der Trachtenkapelle Großentaft - alles unter dem Motto Alpengaudi. Die Freude bei Jung und Alt war groß. Schließlich ist es in Corona-Zeiten ein erster Schritt in Richtung Normalität. "Natürlich hatten wir etwas mehr Aufwand als sonst. Wir mussten ein Hygienekonzept erstellen, das Ganze auf Open-Air ausweiten, damit mehr Menschen kommen können und eine Testpflicht einführen. So können wir insgesamt entspannter und sicherer feiern", so die Ploatzmagd. Ob weitere Kirmesgesellschaften die nächsten Wochen oder Monate nachziehen, bleibt abzuwarten. "Wir haben jedenfalls viele Anfragen zu unserem Konzept bekommen, es scheint sich da jetzt etwas zu bewegen. Die Leute haben jedenfalls Lust", konstatiert der Ploatzknecht.

"Kirmes ist Zusammengehörigkeit"

Landrat Bernd Woide (CDU) ließ sich die Veranstaltung ebenfalls nicht entgehen: "Lang ist es her, dass ich auf einer Kirmes war. Nun findet das Fest unter Corona-Bedingungen - in besonderen Zeiten - wieder statt. Vielleicht können wir schon im nächsten Jahr erneut überall Kirmes feiern." Denn eins steht fest: "Kirmes ist nicht nur feiern, sondern auch Tradition und hält das Dorf zusammen. Es ist vernünftig das Ganze unter Auflagen wieder auszuprobieren." 

"Corona begleitet uns noch eine Weile"

Auch der Rasdorfer Bürgermeister Jürgen Hahn (CDU) ist froh, dass die Kirmesgesellschaft diesen Schritt gewagt hat. Doch die Pandemie bleibt weiterhin präsent. "Die Stimmung ist tatsächlich etwas anders als sonst. Ich würde sagen zurückhaltender, aber es ist trotzdem ein guter Start in eine besondere Zeit, die jetzt vor uns steht." Sein Fazit: "Corona ist nicht morgen oder im kommenden Jahr verschwunden. Wir müssen uns damit auseinandersetzen - und die Traditionen müssen fortgeführt werden." (mkr) +++

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