28.07.2021 / REGION -"Ich bin Stadtpfarrer Stefan Buß aus Mittermarchenbach bei Freising!" Vor knapp zwei Monaten habe ich noch nicht daran geglaubt und nun sitze ich doch im Zeltlager der Innenstadtpfarrei in der Nähe von Freising. Zu den besonderen Ritualen im Zeltlager gehört das abendliche Versammeln um das Lagerfeuer. Hier wird gesungen mit der Gitarre und so manche Geschichte erzählt.
Eine dieser Geschichten lautet: "Ein paar Männer saßen zu einem Gespräch zusammen als nun der Abend kam und die Dunkelheit hereinbrach, trugen sie Holz herbei zu einem Holzstoß und entfachten ein Lagerfeuer. Da saßen sie miteinander, die Glut des Feuers wärmte sie und der Schein der Flammen erhellt ihr Gesicht. Da war aber nun einer unter ihnen, der wollte nicht länger im Kreis bei den anderen sitzen, sondern für sich allein. So nahm er einen brennenden Holzspan vom gemeinsamen Feuer und setzte sich damit abseits, fern von den anderen. Der glimmende Span leuchtete auch ihm und strahlte Wärme aus, bald aber ließ die Glut nach und der alleinsitzende Mann spürt erneut die Dunkelheit und die Kälte der Nacht. Da besann er sich und nahm das schon erkaltete Stück Holz und trug es zurück in die Glut des großen Feuers, wo es sich erneut entzündete und Feuer fing und zu brennen begann.
Der Mann setzte sich wieder in den Kreis der andern. Er wärmte sich auf, und der Schein der Flammen erhellte sein Gesicht." Die Geschichte macht deutlich, es braucht Gemeinschaft. Wenn man sich absondert und allein sein will, ist das für eine kurze Zeit möglich. Aber dann wird deutlich, es braucht die wärmespendende Nähe der anderen. Das gilt hier im Zeltlager, das ist in der Familie und Gesellschaft so. Es ist auch Grundlage für die Gemeinschaft der Kirche. Wo Menschen zusammenrücken und Nähe und Gemeinschaft suchen, wärmt einer den anderen. In diesen Tagen erfahren 30 Kinder und wir Betreuer dies am Lagerfeuer hier in Freising. Mich haben diese Lagerfeuererlebnisse in meiner Jugendzeit geprägt, möge es auch diesen Kindern eine gute Erfahrung der Gemeinschaft sein, die nachhaltig in ihnen weiterwirkt. Es grüßt sie herzlich aus Mittermarschenbach Stadtpfarrer Stefan Buß. (Stefan Buß) +++