O|N-Interview mit Harald Persch

"Schöne Ferien!" - Schulamt blickt optimistisch aufs nächste Schuljahr

Harald Persch - stellvertretender Leiter des Staatlichen Schulamts für den Landkreis Fulda - blickt optimistisch auf das kommende Schuljahr.
Fotos:. Hendrik Urbin

16.07.2021 / FULDA - "Ich wünsche allen, dass sie nach dieser extrem anstrengenden Zeit die nächsten sechs Wochen genießen, dass die Schüler wieder ihre sozialen Kontakte pflegen und die Schulleiter und Lehrer sich zurücklehnen und neue Kraft für das nächste Schuljahr tanken." Obwohl Corona das gesamte gesellschaftliche Leben – und eben auch das schulische – in den vergangenen 16 Monaten gehörig durcheinandergebracht hat, zieht Harald Persch, der stellvertretende Leiter des Staatlichen Schulamts für den Landkreis Fulda, am Donnerstag im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS zu Beginn der Sommerferien eine positive Zwischenbilanz.


 "Von Jetzt auf Gleich im Lockdown"

Im März 2020 habe man sich praktisch von Jetzt auf Gleich auf die Pandemie einstellen müssen. "Natürlich waren damals noch nicht alle Strukturen so angelegt, wie sie es jetzt sind", erläutert Persch. "Aber sofort haben alle Beteiligten mit großem Engagement an einem Strang gezogen, um den Schülern den bestmöglichen Unterricht bieten zu können. Das fängt bei der Stadt und beim Landkreis an, gemeint sind aber auch die Schulträger, die Gebäudemanagements, unser Schulamt, die Schulleitungen, die Lehrkräfte, Sozialpädagogen, Sekretariate und Hausmeister." In kürzester Zeit seien Endgeräte angeschafft und Fortbildungen organisiert worden.

Dass der Stoff gerade im langen Lockdown ab November 2020 nicht so vermittelt werden konnte wie im Präsenzunterricht, darüber ist sich Harald Persch im Klaren. "Zum Glück gibt es da aber das Aufbauprogramm des Landes Hessen mit dem Namen ,Löwenstark‘. Zwei Jahre lang werden 150 Millionen Euro fließen, um die entstandenen Defizite wieder auszugleichen." Zum Beispiel werden einwöchige Ferien-Camps für interessierte Schüler angeboten. "Denkbar sind aber auch ein verstärkter Schwimmunterricht – der kam ja viel zu kurz – oder die Arbeit in AGs, um auch den sozial-emotionalen Bereich abzudecken. Da können die Schulen die Fördergelder ganz individuell einsetzen."

Persch bedauert, dass die Kinder, die im vergangenen Jahr in die erste Klasse gekommen sind, ihre Grundschulen bislang kaum von innen gesehen haben. "Dabei ist gerade für die Kleinen das persönliche Verhältnis zu ihren Lehrerinnen so wichtig. Deswegen wollen wir sie im nächsten Schuljahr nochmal so richtig willkommen heißen, um ihnen den Weg in die Schule zu ebnen." Immerhin konnten Abschlussklassen in diesem Jahr unter Auflagen wieder verabschiedet werden. "Das war im letzten Jahr so nicht möglich, gehört aber einfach dazu."

Grundsätzlich sieht Harald Persch positiv aufs kommende Schuljahr. "Die beste Maßnahme in den Klassenzimmern ist es, immer wieder mal die Fenster zu öffnen. Und in den wenigen Räumen, wo das nur unzureichend möglich ist, sind Lüftungssysteme aufgestellt. Schulkantinen werden wieder regulär öffnen. Und die ersten zwei Präventionswochen, in denen jeweils dreimal getestet und auch am Platz Maske getragen wird, bieten erstmal einen guten Schutz. Man soll ja keine Prognosen abgeben, aber wir planen ganz fest mit Präsenzunterricht." (Matthias Witzel) +++

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