Blattzeit von Mitte Juli bis August

Das Rehwild geht auf Partnersuche - damit steigt die Gefahr von Wildunfällen

Rund 15.000 Rehe sterben in Hessen Jahr für Jahr bei Verkehrsunfällen. Dabei werden die Rehe mitunter nicht auf der Stelle getötet.
Symbolbild: Pixabay

14.07.2021 / REGION - Im Hochsommer startet das Rehwild in die Brunftzeit. Ab Mitte Juli steigt dadurch auch in Hessen das Risiko, dass die Tiere während der Partnersuche unvermittelt auf die Straße laufen und KraftfahrerInnen gefährden. Die auch Blattzeit genannte Rehbrunft dauert bis in den August hinein. Das Regierungspräsidium (RP) Kassel als Obere Jagdbehörde rät allen Verkehrsteilnehmer deshalb aktuell zu besonderer Vorsicht.



Mit Duftstoffen signalisieren die weiblichen Tiere den Rehböcken ihre Paarungsbereitschaft. Zum Brunftverhalten gehört es, dass sich die Ricken immer wieder den Böcken entziehen. Bei diesem Paarungsspiel machen die Tiere auch vor viel befahrenen Straßen nicht Halt.

Vorausschauendes Fahren

Rund 15.000 Rehe sterben in Hessen Jahr für Jahr bei Verkehrsunfällen. Dabei werden die Rehe mitunter nicht auf der Stelle getötet - oft können sie sich mit schweren Verletzungen noch ein Stück davonschleppen. Dann müssen Jäger das verletzte Wild mit einem speziell ausgebildeten Jagdhund nachsuchen, um es von seinen Qualen zu erlösen. Bei einem Wildunfall verletzen sich zudem nicht selten auch die Fahrzeuginsassen und am Fahrzeug können hohe Sachschäden entstehen.

Wer auf den Straßen in der Region unterwegs ist, kann also durch rücksichtsvolles und vorausschauendes Fahren dazu beitragen, Personen- und Sachschäden zu vermeiden und den Wildtieren unnötige Leiden zu ersparen. Vor allem in Waldgebieten und außerhalb von Ortschaften rät das RP Kassel noch bis Mitte August auch tagsüber zu besonderer Aufmerksamkeit im Verkehr. Unfallschwerpunkte sind vor allem Straßen, die zumindest auf einer Seite von Wald begrenzt sind.

Tipps vom Regierungspräsidium

Achtung: Wechselt ein Reh oder ein anderes Wildtier über die Straße, muss immer mit nachfolgenden Tieren gerechnet werden. Deshalb in einem solchen Fall: runter vom Gas und die Stelle nur ganz langsam passieren.

Sollte es dennoch einmal "gekracht" haben, sollten folgende Dinge beachtet werden:

Zu beachten ist auch, dass es einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellt, wenn man den Unfallort ohne Meldung verlässt. Dann können im Anschluss rechtliche Unannehmlichkeiten drohen. (pm) +++

X