Schutz- und Präventionskonzept vorgestellt
Innenstadtpfarrei geht voran: Was muss geschehen, damit nichts geschieht?
Fotos: Martin Engel / Bernd Scholl
12.07.2021 / FULDA - Das Bistum Fulda möchte Kindern, Jugendlichen sowie allen Menschen, die sich kirchlichem Handeln anvertrauen, Lebensräume anbieten, in denen sie ihre Persönlichkeit, ihre Begabungen, ihre Beziehungsfähigkeit und ihren persönlichen Glauben entfalten können. Dass dies in der Vergangenheit leider nicht immer so war, das hat uns die sog. MHG-Studie und die vielen Berichte von Betroffenen gezeigt.
Verantwortliche der Innenstadtpfarrei haben daraus Konsequenzen für ihren Bereich gezogen und gemeinsam mit engagierten Pfarreimitgliedern ein Schutzkonzept erarbeitet. Haupt- und Ehrenamtliche haben in einem intensiven Prozess mit Unterstützung der Fachstelle Prävention gemeinsam die Vorgaben der Präventionsordnung des Bistums und die eigenen Schwerpunkte für eine "Kultur der Achtsamkeit" beschrieben. "Unsere Pfarrei soll ein sicherer Ort für unsere Gemeindemitglieder und für die uns anvertrauten Menschen sein", heißt es in der Präambel dieses Textes. Dabei war die Fragestellung leitend: "Was muss geschehen, damit nichts geschieht?" Das Konzept beschreibt Maßnahmen zum achtsamen Umgang und zum Schutz von Minderjährigen und Schutzbefohlenen vor sexualisierter Gewalt.
Schutz vor sexualisierter Gewalt
In dem Schutzkonzept sind verschiedene Bausteine erläutert, die verbindlich umgesetzt werden und dadurch den Schutz vor sexualisierter Gewalt gewährleisten sollen. Konkret geht es z.B. um die Personalauswahl und -entwicklung also u.a. um die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses, um verpflichtende Präventionsschulungen für alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden, interne und externe Ansprechpersonen und verbindliche Beschwerdewege, einen eigenen Verhaltenskodex und Formen der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. "Wir wollen als Pfarrei nicht nur ein Schutz-, sondern auch ein Kompetenzort sein, damit Kinder und Jugendliche bei uns in der Pfarrei auf kompetente und vertrauensvolle Ansprechpersonen treffen, wenn sie sexuelle Übergriffe im familiären Umfeld, in der sozialen Umgebung oder durch Gleichaltrige erfahren", führt Larissa Herr, die ernannte Präventionsfachkraft der Innenstadtpfarrei aus.