Alternativen zum Impfzentrum und Hausarzt
Der Impfmüdigkeit entgegenwirken: So läuft es bei uns in Osthessen
Archivfotos: O|N / Carina Jirsch
10.07.2021 / REGION -
Impfanreize schaffen - aber wie? Diese Frage stellen sich immer mehr Politiker hierzulande. Die Debatte ist entflammt. Beispielsweise warf Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) einen Vorschlag gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe in den Raum: "Man könnte an eine Verlosung denken, bei der unter den Impfbereiten beispielsweise ein Fahrrad, ein Fremdsprachenkurs oder ein anderer schöner Preis ausgegeben wird."
Landkreis Fulda: Quartiersimpfungen
"In den kommenden drei bis vier Wochen sind täglich zwischen 1.000 und 1.250 Impfungen im Impfzentrum geplant", erklärt Pressesprecherin Lisa Laibach vom Landkreis Fulda. Um die Quote der Erstimpfungen noch einmal zu steigern, habe es in der vergangenen Woche bereits Quartiersimpfungen in Fulda gegeben - am Freitag auch in Hünfeld. "Die 'Hürde' der Registrierung war und ist bei einer solchen Aktion nicht gegeben. 50 Prozent der vorgesehenen Impfmöglichkeiten wurden von den Bürgern in Anspruch genommen."Offene Angebote für Erstimpfungen
Regionale Impfkampagne
"Um Menschen, die bisher von einer Impfung abgesehen haben, zu überzeugen oder mindestens dafür zu sensibilisieren, ist es besonders wichtig, sie gut zu informieren und immer wieder auf das Thema aufmerksam zu machen." Aus diesem Grund habe der Landkreis gemeinsam mit der Stadt eine regionale Impfkampagne initiiert. Dabei werben Menschen aus der Region mit ihren persönlichen Motiven für die Impfung. "Menschen sollten sich aus der Überzeugung heraus impfen lassen, damit sie sich selbst und die Gesellschaft schützen", konstatiert die Pressesprecherin.Der Landkreis Fulda appelliert weiterhin an die Bürger: "Vereinbaren Sie einen Termin im Impfzentrum oder bei Ihrem Hausarzt. Bei einer Registrierung über das Landesportal erhalten Sie aktuell zügig einen Termin."
Blick nach Hersfeld-Rotenburg
Vogelsbergkreis: "Seriöse Informationskampagnen notwendig"
Weniger Nachrücker
Die schwindende Impfmotivation sei schon jetzt spürbar: "Wir merken das daran, dass sich Nachrücker deutlich verlangsamt finden lassen. Wir glauben, dass nur seriöse Informationskampagnen geeignet sind, die Motivation zu verbessern", so Wranze-Bielefeld. Da in den letzten Wochen im Impfzentrum nur Zweitimpfungen durchgeführt werden konnten, sollten deshalb noch möglichst viele Erstimpfungen angestoßen werden. Sein Fazit zu den diskutierten Impfanreizen: "Wir sind der Überzeugung, dass nur seriöse Angebote gemacht werden sollen. Das heißt: Sonderaktionen mit Schulen, eine vereinfachte Anmeldung wie unsere Impfspringerliste. Wir prüfen derzeit, ob es noch andere seriöse Aktionen geben kann."Wie es Ende September - nach dem schrittweisen Abbau der Impfzentren - dann wirklich weitergeht, bleibt abzuwarten. (mkr) +++