Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Buß: Time out
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
17.07.2021 / FULDA -
Vielen dürfte es ähnlich gehen. Wer stark in Anspruch genommen ist, verfällt leicht in die "Diktatur der Termine". Bedenklich dabei ist gerade für jemanden, der sich der Sorge um andere Menschen verschrieben hat – erscheint mir der Verlust der Verfügbarkeit. Der Kalender ist voller Termine, ich bin daher nicht immer fähig, mir spontan Zeit für jemanden zu nehmen. Und wo bleibe ich selbst dabei? Mein geistlicher Begleiter gab mir mal den Rat: "Siehe, in allem, was auf dich zukommt, stets den Menschen, nicht nur einen Termin im Kalender!"
Und ein anderer Tipp: Trage auch deine Freizeittermine in den Kalender ein. Es geht also darum ganz im Hier und Jetzt zu sein, im gegenwärtigen Augenblick. Der Augenblick ist der Mensch, dem ich gerade begegne und ich konzentriere mich auf den jeweiligen einen Menschen oder Gruppe. Jesus lädt seine Jünger ein: "Kommt an einen einsamen Ort und ruht ein wenig aus!" (Mk. 6, 31). Jesus war auch ganz im Griff der Menschen. Es heißt von ihm und den Jüngern, sie hätten noch nicht einmal Zeit in Ruhe zu essen, so viele Menschen kamen auf sie zu (vgl. Mk. 6, 31b). Doch Jesus suchte sich "Auszeiten", um in Verbindung mit seinem Vater neu aufzutanken. Wichtig ist sich klar zu machen: Selbst im turbulentesten Betrieb des Alltags darf auch ich als Mensch einmal Vorrang vor allem anderen bekommen.