Ankündigung der Verkehrswende Hessen
Radentscheid stellt Ziele des Bürgerbegehrens vor: "Die Stadt für morgen"
Alle Fotos: Martin Engel
08.07.2021 / FULDA -
Beim Radentscheid geht es um nichts weniger als die "Stadt für morgen", wie sie das Umweltbundesamt auf seiner Webseite vorstellt, so Josef Liebhart vom Radentscheid Fulda zu Beginn seiner Vorstellung der Ziele des Bürgerbegehrens. Zu dieser Stadt der Zukunft gehört neben Flächen-sparendem kompakten Wohnen, der Vermeidung von Verkehr, mehr Plätzen für Begegnung und kurzen Wegen zum Ziel auch die Vorfahrt für das Rad und den öffentlichen Nahverkehr.
Wie Liebhart an einem wunderschönen Sommerabend im Umweltzentrum vor knapp 30 Interessierten in Präsenz und weiteren Zuhörenden in einer Zoom-Übertragung erläuterte, möchte der von Verkehrswende Fulda (VCD), ADFC Fulda und Greenpeace Fulda getragene Radentscheid dazu beitragen, dass der Anteil des Radverkehrs in Fulda bis 2028 auf 30 Prozent steigt. Zu den Zielen im Einzelnen gehören beispielsweise City-Routen, die Radfahrenden ein ebenso unterbrechungsfreies wie zügiges und sicheres Durchfahren der Innenstadt ermöglichen sollen. "Wichtige Orte wie die Hochschule müssen an die Innenstadt angeschlossen werden", so Liebhart.
"Wir wollen ja, dass Leute im Alltag Rad fahren"
Der Radentscheid fordert für den Zeitraum bis 2028 ein jährliches Ausbauen von Radwegen an Hauptstraßen und die Einrichtung fahrradfreundlicher Nebenstraßen. Diese könnten unterschiedlich ausgestaltet werden, beispielsweise als Fahrradstraßen oder als Tempo-30-Zonen. Weiterhin will der Radentscheid, dass Kreuzungen Fußgänger- und Fahrrad-freundlich umgebaut werden, deutlich mehr Fahrradparkplätze und eine Kampagne für die Fahrradstadt Fulda. Für Liebhart geht es bei diesen Maßnahmen, die auch die Kernstadt Fahrrad-freundlich machen sollen, weniger um Touristen: "Wir wollen ja, dass Leute das Fahrrad im Alltag nutzen." Ein Hessentakt auch im ländlichen Raum
Im Anschluss an die Vorstellung der Ziele des Radentscheids kündigte die Sprecherin von Verkehrswende Fulda Amata Schneider-Ludorff noch kurz das hessenweite, noch nicht veröffentlichte Bürgerbegehren Verkehrswende Hessen an, mit dem der VCD Hessen, der ADFC Hessen, FUSS e. V. sowie die Radentscheide Frankfurt, Darmstadt, Kassel und Offenbach die hessische Verkehrspolitik neu justieren wollen. Ziel des voraussichtlich in den nächsten Wochen startenden Bürgerbegehrens ist es, die Mobilität in Hessen umwelt-, klima- und sozialverträglich sowie verkehrssicher und durchgängig barrierefrei zu gestalten.