Emblem wurde entwendet

Denkmal an der Panzereiche im Seulingswald beschädigt

Der Platz mit dem Denkmal und der Panzereiche.
Fotos: Gerhard Manns

07.07.2021 / LUDWIGSAU - Das Denkmal im Seulingswald bei Ludwigsau (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) am "Metzenkreuz", soll an den erfolgreichen Widerstand der Bevölkerung gegen die im Jahr 1989 geplante Nutzungsänderung der in Bad Hersfeld stationierten US-Armee vom Standortübungsplatz zum Truppenübungsplatz erinnern. Das hätte zur Folge gehabt, dass dort rund um die Uhr geübt, gesprengt und geschossen werden sollte.



Das rief die Kathuser Bürger Ernst Gregor und Karlheinz Otto auf den Plan, die zusammen eine Versammlung organisierten und die Bürgerinitiative "Rettet den Seulingswald" gründeten. Viele Protestaktionen gegen die Nutzung des Seulingswaldes als Truppenübungsplatz der Amerikaner wurden veranstaltet. Unterstützt wurde die BI auch vom damaligen Forstamtsleiter Hans Klingelhöfer und dem damaligen zuständigen Revierförster Kurt Tiede. 
 
Am 14. April 1989 veranstaltete die BI und das Forstamt mit Unterstützung des Schulamtes eine Sternwanderung zum "Metzenkreuz", an dem über 2.000 Kinder teilnahmen. Dort wurde dann die sogenannte "Panzereiche" gepflanzt und mit einem Wall beschrifteter Steine symbolisch beschützt. Nachdem am 15. November 1995 die Bundesrepublik das Panzerübungsgelände an das Land Hessen zurückgegeben hatte, konnte die BI nach sechsjährigem Protest endlich die Früchte ihrer harten Arbeit einfahren. 

Am 15. Mai 1995 wurde die Auflösung der BI beschlossen. Zur Erinnerung an diese Zeit setzte Steinmetzmeister Kraushaar aus Bad Hersfeld einen Mahn- und Gedenkstein neben der "Panzereiche", der am 14. November 1999 enthüllt wurde. Es sind bei dem Denkmal später noch Ruhebänke aufgestellt worden, sodass der Platz für Wanderer und Radfahrer ideal für eine kurze Rast ist und man kann sich auf den Schrifttafeln über den Sinn und Zweck dieses einmaligen Denkmals informieren. 

Zerstörer am Werk, Emblem geklaut 


Wenn man aber feststellen muss, dass Vandalen diesen Platz dazu genutzt haben, um ihrer Zerstörungswut freien Lauf zu lassen, indem die oder der Täter das Emblem auf der Holzhinweistafel abgerissen haben, dann fehlen dem Betrachter die Worte. Wie kann man sich nur an so einem Denkmal vergreifen, das für die Nachwelt von immenser Bedeutung ist?  Vielleicht gibt es ja Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben. Das Schild trägt die Bezeichnung "Knüllgebirgsverein" mit einer Blume in der Mitte. (Gerhard Manns) +++

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