"Ziehen ja an einem Strang"

Konstruktives Treffen der "obdachlosen" Montagssänger und Landrat Woide

Das war beim letzten Treffen der Montagssänger in der Milseburghütte im Oktober 2019.
Fotos: ON-Archiv Nina Bastian

07.07.2021 / HOFBIEBER - Wie bereits mehrfach berichtet, kommt der vom Regierungspräsidium Kassel bereits genehmigte Neubau der Milseburghütte in der Rhön nicht zustande, weil die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) gegen den Neubau geklagt hatte. Das RP hatte dem Abriss und Neubau unter bestimmten Auflagen zugestimmt. Doch auch das zweite Mediationsverfahren zwischen Landkreis Fulda, Regierungspräsidium, Gemeinde Hofbieber und der HGON ist offenbar ergebnislos verlaufen. Die Parteien hatten Stillschweigen über den Stand der Verhandlungen vereinbart. 



Auf unsere Nachfrage bei der Pressestelle des Landkreises zum jetzigen Stand der Dinge hieß es: "Aktuell befindet sich der Kreis mit den anderen Akteuren im Mediationsverfahren, das vom Verwaltungsgericht Kassel angeregt wurde. Daran nehmen die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) als Klägerin, das RP als Beklagte, die Gemeinde Hofbieber, der Landkreis Fulda sowie beteiligte Behörden und Gutachter teil. Innerhalb des Verfahrens haben bislang zwei Termine stattgefunden. Ein weiterer ist geplant." Über die genaue Terminierung des neuen Treffens ist nichts bekannt.

Landrat Bernd Woide (CDU) hat sich in Sachen Neubau auf der Milseburg mittlerweile auch mit den Montagssängern getroffen. Auch Markus Röder (parteilos), Bürgermeister vion Hofbieber, nahm an dem konstruktiven Austausch teil. Der Landkreis und die Gemeinde haben den Montagssängern dabei die Planungen für den Bau der Milseburghütte sowie den aktuellen Stand erläutert. Bis die Hütte 2019 geschlossen wurde, waren die sangesfreudigen Fans der Milseburg jeden Montag auf dem Gipfel zusammengekommen, um gemeinsam zu singen. Auch sie hatten Gesprächsbedarf, denn obwohl sie in der Traditionsgaststätte "Zum Hirsch" in Hofbieber-Allmus ein respektables "Asyl" gefunden haben, vermissen sie den unvergleichlichen Ausblick von ihrem "Hausberg".

Unmut über fehlende Informationen

"Es hatte durchaus auch Unmut unter den Sängern darüber gegeben, dass die Informationen über den Fortgang des Neubaus so dürftig waren", sagt Günter Meinung. Deshalb sei das Treffen mit Landrat und Bürgermeister von allen Seiten begrüßt worden und habe unter dem Strich ergeben, dass man sich einig ist: "Wir wollen die Milseburghütte wieder haben!" Immerhin 55 der Sänger nahmen an dem Austausch teil, bei dem Landrat Woide sie genauestens über alle Modalitäten informiert und die Argumente für den unumgänglichen Abriss der Hütte auch bildlich dokumentiert habe. Die nächste Mediation werde Mitte Juli stattfinden, bis dahin müsse man einfach Geduld haben: "Die Sache soll ja dann auch Hand und Fuß haben", sagt Günter Meinung. Die Montagsänger geben die Hoffnung nicht auf, ihre schöne Tradition in absehbarer Zeit wieder mit Blick über die Rhön fortsetzen zu können. (ci)+++

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