Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Buß: "Der Lebensfaden"
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
10.07.2021 / REGION -
Die Spinne war nie aufgeregt, aber der Vorwurf der Rückständigkeit machte sie nervös. Umgehend inspizierte sie ihren Betrieb. Aber kein Faden war überflüssig, jeder war für das Geschäft dringend notwendig. Fast verzweifelt und wegen dieser Aufregung einem Herzinfarkt nahe, fand sie schließlich einen Faden, der senkrecht nach oben lief. Dieser hatte noch nie eine Fliege eingebracht, er hatte noch nie seinen Wert erwiesen und schien überflüssig und völlig nutzlos zu sein. Schnell biss die Spinne den Faden ab. Was dann passierte, ist klar. Das ganze Netz fiel in sich zusammen und ging kaputt. Der Faden nach oben war der, auf den es ankam und an dem alles hing. Der Faden nach oben weist auf die Beziehung des Menschen zu Gott hin.
Gerne meinen Menschen, diese Verbindung kappen zu können. Aber daran hängt unser Leben. Als Menschen dürfen wir uns getragen wissen und können darauf vertrauen, dass er uns hält. Gerade auch in Krisensituationen und schweren Stunden will er der Halt sein, der uns Vertrauen und Leben lässt. Den Faden nach oben sollte der Mensch also nicht trennen, denn es gibt Situationen im Leben, da kommt es auf diese tragfähige Verbindung nach oben an. "Vernetzung" ist ein wichtiges Wort unserer Zeit. Wer gut vernetzt ist, kann viel erreichen und ist mit im Geschehen des Lebens. Der Mensch bedarf eines Netzwerkes mit anderen Menschen, aber auch der Vernetzung nach oben mit Gott. In Jesus Christus hat Gott sich uns Menschen zugewandt und lässt Menschen, die sich ihm zuwenden erfahren, dass sie in ihm gehalten sind. (pm) +++