Einstündige Sitzung

Einigkeit im Stadtparlament: ICE-Halt, Tourismus und Co-Working im Fokus

Die Bad Hersfelder Parlamentarier setzen sich für einen ICE-Halt in der Kreisstadt ein.
Archivfoto: O|N/Stefanie Harth

01.07.2021 / BAD HERSFELD - Die Bad Hersfelder Stadtpolitik steht hinter dem ICE-Halt in der Kreisstadt. Dies belegte die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am Mittwochabend erneut. Sowohl der Magistrat, wie auch die Parlamentarier stehen für einen Haltepunkt bei der Neubaustrecke Fulda-Gerstungen. Mit einem Argumentationspapier beim Thema Lärmschutz wollen sie damit auch die Entscheidungsträger bei der Deutschen Bahn und dem Bundestag überzeugen.


Für Bürgermeister Thomas Fehling steht vor allem das Zeichen, dass an die Entscheidungsträger gehen soll, im Vordergrund: "Dieses Ideenpapier soll als wichtiges Signal für den ICE-Halt in Bad Hersfeld verstanden werden. Dort sind nicht alle wichtigen Aspekte mit Experten berücksichtigt - es ist wichtig, dass man proaktiv Ideen vorschlägt." Im Detail wurde ein mögliches Lärmschutzkonzept für den Ausbau der ICE-Strecke Fulda-Gerstungen aufgestellt, was unter anderem die Vielseitigkeit des Lärmschutzes unterstreicht: "Wir in der Festspielstadt sind für die Trasse durch Bad Hersfeld und den Halt in der Kreisstadt, gleichzeitig kann der notwendige Lärmschutz auch weitere positive Synergien hervorbringen. Eine Fotovoltaik-Anlage würde den Klimaschutz und die Stromversorgung beispielsweise voranbringen", so Fehling weiter. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst.

Tourismus im Fokus


Auch die Tourismusförderung stand im Fokus der Parlamentarier. Der Magistrat wurde von Stadtpolitikern beauftragt ein Grundkonzept für Wander-, Spazierwege sowie Mountain- und E-Bike-Touren unter dem Thema "Natur und Kultur" zu erstellen. Durch Beschilderung, Rundwege und attraktive Einkehrstätten soll damit die Attraktivität der Stadt gesteigert werden. Dr. Thomas Handke (SPD) erklärte dazu: "Natur und Kultur ist ein sehr wichtiges Projekt für die zukünftige touristische Aufstellung. Immer mehr Menschen machen in Deutschland Urlaub und wollen dabei Vielfältiges erleben." Andreas Rey (CDU) und Bernd Böhle (FDP) schlugen in die gleiche Kerbe und unterstrichen die Bedeutung des Tourismus in der Festspielstadt. 

Zum Abschluss der Sitzung ging es um Co-Working-Space. Dieses Angebot sei, laut der SPD-Fraktion, neben Homeoffice eine gute Alternative, um Fachkräfte in der Region zu halten: "Die Präsenzpflicht wird bei vielen Arbeitgebern gelockert, somit entstehen auch für uns neue Möglichkeiten. Bei der Co-Working-Lösung könnten Arbeitnehmer aus den verschiedensten Bereichen heimatnah in einem Büro zusammenarbeiten. Natürlich muss zunächst der Bedarf eruiert werden, allerdings zeigen mehrere Machbarkeitsstudien, dass dies eine absolut zukunftsorientierte Maßnahme wäre", erklärt Gerhard Finke von der SPD-Fraktion.

Bürgermeister Thomas Fehling hatte diese Idee schon im Jahr 2018 vorgestellt und erklärte am Mittwoch dazu: "Ich habe mich mit vielen Experten dazu ausgetauscht und die kommen zu dem Schluss, dass Bad Hersfeld für dieses Modell einfach zu klein ist. Natürlich hat Corona die Arbeitswelt grundlegend geändert, dennoch bin ich bei diesem Thema kurzfristig leider nicht so optimistisch." Dennoch beauftragten die Stadtverordneten, den Magistrat grundlegende Maßnahmen zu ergreifen. Man darf gespannt sein, ob dieses Projekt zukünftig auch in Bad Hersfeld umgesetzt werden kann. (Kevin Kunze)+++

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