Bergungsarbeiten bis zum Morgen

Lkw mit Gefahrgut am Abhang auf der A4 - Fahrbahn wieder frei

Schwerer Unfall auf der Autobahn A4 bei Hönebach. Die Bergungsarbeiten liefen die Nacht hindurch.
Fotos: PL / Kevin Kunze / privat

18.06.2021 / WILDECK - Aufwendige und stundenlange Bergungsarbeiten am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag auf der A4: Um 19.19 Uhr ist ein Lastwagen auf der A4 in Fahrtrichtung Osten zwischen den Anschlussstellen Wildeck-Hönebach und Wildeck-Obersuhl (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) von der Fahrbahn abgekommen. Aufgrund eines Motorplatzers geriet der Sattelzug ins Schleudern und blieb am rechten Fahrbahnrand am Rande eines Abhanges liegen


Ein 30 Jahre alter Fahrzeugführer aus Polen befuhr mit seinem Sattelzug die A4 von Kirchheim kommend in Richtung Dresden. Beladen war der Sattelauflieger mit dem umweltgefährdenden Stoff "Zink-Granulat". Der Sattelzug war ordnungsgemäß mit einer Warntafel beziehungsweise mit einer Gefahrguttafel gekennzeichnet. Es handelt sich hierbei um einen Stoff, der beim Austreten gefährlich für die Haut, Augen und Atemweg ist.

Motorplatzer Auslöser für Unfall

Zwischen den Anschlussstellen Hönebach und Obersuhl kam der Sattelauflieger, aufgrund eines Motorplatzers dann nach rechts von der Fahrbahn ab und walzte circa 100 Meter Schutzplanke nieder. Anschließend knickte das Führerhaus ein und der Sattelauflieger kam in Schieflage zum Stehen. Durch die Schieflage drohte der Sattelauflieger den dortigen Abhang herunterzustürzen. Der Lkw wurde sofort nach Eintreffen der Feuerwehr aus Obersuhl mittels Drahtseil und Feuerwehrfahrzeug gesichert. Feuerwehrleute mit Atemschutzgerät konnten festgestellen, dass zum Glück kein Gefahrgut ausgetreten ist. Der Gefahrguttrupp beziehungsweise Messtrupp der Feuerwehr Bad Hersfeld konnte ebenfalls kein Austritt und keine erhöhten Werte im Bereich der Unfallstelle feststellen. Der polnische Fahrzeugführer blieb bei dem Vorfall zum Glück unverletzt.

Vollsperrung und Stau - Verkehrsbehinderungen bis in die Mittagszeit

Die A4 war um circa 19.45 Uhr aufgrund der Sicherungsmaßnahmen des Sattelaufliegers und Bergungsarbeiten ab der Anschlussstelle Hönebach vollgesperrt. Der Verkehr wurde an der Anschlussstelle Hönebach durch die Autobahnmeisterei Hönebach abgeleitet. Durch die kurzfristige Öffnung des linken Fahrstreifens konnte auch der Schwerlastverkehr die Unfallstelle passieren. Aufgrund der Bergungsmaßnahme blieb die A4 ab der Anschlussstelle Hönebach bis in die frühen Morgenstunden in Fahrtrichtung Osten voll gesperrt. Die DRK Bereitschaft Obersuhl war im mit neun Helfern unterstützend vor Ort. "Wir haben Kaltgetränke und einen Imbiss für die Einsatzkräfte bereitgestellt. Die Sicherstellung der Einsatzkräfte wurde von uns auch übernommen", so Bereitschaftsleiter Thomas Gliem.

Die Polizei gab dann schließlich ein Update: Der Sattelzug konnte geborgen werden. Die in Fahrtrichtung Osten bestandene Vollsperrung wurde um 05.00 Uhr aufgehoben. "Aufgrund noch andauernder Wiederherstellungsarbeiten kann der Verkehr den Bereich der Unfallstelle aber nur einspurig passieren", so die Polizei weiter. Um 11 Uhr konnte die Fahrbahn wieder freigegeben werden. "Trotz einspuriger Fahrbahn lief der Verkehr reibungslos", bilanzierte Pressesprecher Dominik Möller vom Polizeipräsidium Osthessen auf O|N-Nachfrage. Der Gesamtschaden wird auf circa 25.000 Euro geschätzt. (hhb /mkr/pm) +++

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