Selbst HFV befürchtet Nachteile
Einfachrunde? Das ist doch Irrsinn!
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16.06.2021 / REGION -
Der Hessische Fußball-Verband (HFV) hat die Weichen für die neue Runde gestellt. Einfachrunde, Ligateilung und Normalrunde heißen die Begrifflichkeiten, mit denen sich Vereine und Klassenleiter nun auseinandersetzen müssen. Die Ligasysteme des HFV analysiert torgranate.de-Redaktionsmitglied Johannes Götze.
Rückblick: Corona-Saison Nummer eins wurde per Mehrheitsbeschluss der Clubs abgebrochen und Aufsteiger nach Quotientenreglung zugelassen. Absteiger gab es nicht. Corona-Saison Nummer zwei wurde nach nicht einmal absolvierter Hinrunde annulliert. Keine Absteiger und keine Aufsteiger im Herrenbereich. Und Corona-Saison Nummer drei? Die gibt es hoffentlich nicht. Falls doch, hat der HFV seine Hausaufgaben erledigt. 50 Prozent der Spiele müssen künftig absolviert sein, um bei Abbruch die Quotientenreglung anzuwenden. Sonst wird annulliert.
Doch der HFV hat weitergedacht, wird in die Spielordnung neben dem klassischen Prinzip der Hin- und Rückrunde zwei weitere Spielsysteme in die Spielordnung aufnehmen. Wichtig: In den beiden weiteren Spielsystemen ist das Reglement ganz genau abgesteckt, da der HFV nicht beliebig viele Spielsysteme in der Spielordnung verankern kann und gleichzeitig der Zuschauer auch noch verstehen muss, nach welchem System denn jetzt gespielt wird. Vielleicht ärgert der HFV sich aber schon selbst, dass er die Möglichkeit der Einfachrunde erschaffen hat. Denn wer am Samstag Augenzeuge der Hessenliga-Besprechung wurde, hätte selbst im Halbschlaf noch mitbekommen, wie sehr die hohen Herren aus dem Spielbetrieb versuchten, diese Möglichkeit im Vergleich zur Teilung schlechtzureden. Erst durch die Blume, später ganz offensiv.
Gleichzahl an Heim- und Auswärtsspielen gibt es nicht
So fragte Jörg Wolf, stellvertretender Hessenliga-Klassenleiter, den Steinbacher Vereinsvertreter Berthold Helmke, wie er es fände, wenn Steinbach nur ein Derby vor heimischem Publikum absolvieren würde. In der gesamten Saison. Denn in der Einfachrunde gibt es nicht das Prinzip von Hin- und Rückspiel, sondern eben nur ein Hinspiel, anschließend eine Klassenteilung und neuerlich nur ein Spiel gegen die Teams aus der nun geteilten Klasse. Münzt man das auf die KOL Mitte, könnte das bedeuten, dass Nüsttal zweimal nach Mackenzell anreist, die TSG aber nicht einmal nach Nüsttal. Gerecht wäre das nicht. Finanziell und sportlich. Und noch zwei Argumente sprechen offensichtlich gegen eine Einfachrunde: Egal wie man das Blatt dreht und wendet: Eine Gleichzahl an Heim- und Auswärtsspielen gibt es nicht. Entweder nicht in der sogenannten Hinrunde oder aber in den Auf- und Abstiegsrunden. Und, da kommt wieder der HFV ins Spiel, der Verband beraubt sich der Möglichkeit der bisherigen Meisterermittlung bei Punktgleichheit: Einen direkten Vergleich gibt es nicht.Hinweis:
Dieser Artikel ist zuerst auf torgranate.de erschienen.