Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Buß: Wo wohnt Gott?
Foto: Hendrik Urbin
16.06.2021 / REGION -
Gott wohnt in unseren Herzen
Gott einlassen heißt also: Ich traue meiner Sehnsucht, dass nur Gott allein mein Herz beruhigen kann. Nur wenn ER in meinem Herzen wohnt, komme ich wirklich zu mir, werde ich frei von den Bildern, die ich mir von mir selbst gemacht habe. Dann bringt mich Gott mit dem Bild in Berührung, das er sich von mir gemacht hat. Und wo Gott, das Geheimnis, in mir ist, kann ich bei mir selbst daheim sein. Dass Gott Wohnung nimmt im eigenen Herzen, das entspricht der tiefsten Sehnsucht des Menschen. Jesus verheißt denen, die ihn lieben: "Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen." (Jo. 14,23) Die Liebe zu Jesus ist demnach eine Weise, das eigene Herz so zu öffnen, dass Gott darin einziehen kann. Eine Geschichte erzählt von dem Rabbi, der zu einem Kind sagte: "Ich gebe dir einen Gulden, wenn du mir sagen kannst, wo Gott wohnt."Darauf antwortete das Kind: "Und ich gebe dir einen Gulden, wenn du mir sagen kannst, wo Gott nicht wohnt." Klar, so ist das: Gott wohnt überall. Er wohnt in seiner gesamten Schöpfung. Gott ist überall zu Hause. Und dieses Wissen ist sehr tröstlich. Wenn Gott überall wohnt, dann ist es eigentlich egal, wo ich selbst gerade bin, dann weiß ich an jedem Ort: Gott ist schon da, er ist nahe bei mir. Auch wenn ein Mensch seine Heimat verlassen muss, wenn er vertrieben wird wie viele Menschen auch noch heute, ein Christ weiß es: Gott ist schon da, wo ich hingehe. Auch wenn ein Mensch aufgrund seines Berufes wegziehen muss oder wenn ihm der Weg in die Fremde gewiesen wird, dann weiß er immer: Gott ist schon da. (Stefan Buß) +++