Bürgerbeteiligung ausdrücklich erwünscht: Planwerkstatt will Zukunft gestalten
So könnte die Zukunft der Gemeinde aussehen: die gesammelten Ideen werden diskutiert
Fotos: Henrik Schmitt
12.06.2021 / BAD SALZSCHLIRF -Eine generelle Aufwertung und ein neues Beleuchtungskonzept für den Kurpark, mehr Betonung seiner historischen Strukturen unter Einbeziehung der Denkmalbehörde und bessere Erreichbarkeit durch eine Brücke: das sind nur einige der rund 40 Vorschläge, mit deren Umsetzung der Kurort Bad Salzschlirf in Zukunft punkten will. Gefragt ist bei der Erarbeitung solcher Konzepte vor allem die Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger. Am Samstag fand die zweite öffentliche Planwerkstatt im Weidenpark unter reger öffentlicher Beteiligung statt. Bürgermeister Matthias Kübel kann sich über fehlenden Zuspruch nicht beklagen. "Es gibt jede Menge Anregungen und natürlich auch Kritik an den bisherigen Planungen - in jedem Fall eine gute und weiterführende Ausgangslage."
Hintergrund der Planwerkstatt ist das auf zehn Jahre angelegte Städtebauförderprogramm 'Wachstum und nachhaltige Erneuerung'. Im Rahmen der Erstellung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes, das als Rahmenplan für die Förderperiode dient, wurde am Samstag zur zweiten Bürgerveranstaltung eingeladen. Gemeinsam mit den Bürgern sollen Zielsetzungen für die künftige Entwicklung der Kommune, räumliche Schwerpunkte und Maßnahmen entwickelt werden, die in den nächsten sechs bis acht Jahren umgesetzt und zu zwei Dritteln von Bund und Land finanziert werden sollen. "Zusammen haben wir die Chance, notwendige Weichen für die Zukunft zu stellen. Alle sind eingeladen, sich an diesem Prozess zu beteiligen, denn nur gemeinsam mit den Ideen der Bürgerinnen und Bürger werden wir erfolgreich sein", hatte Bürgermeister Matthias Kübel argumentiert.
Ende 2019 wurde die Gemeinde mit dem Kurpark und der Lindenstraße in das Städtebauförderungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen. Bei einer ersten Planwerkstatt, die wegen Corona nur digital stattfinden konnte, wurde im Februar über die zentralen Herausforderungen, mögliche Ziele und erste Projektideen diskutiert. Die Ergebnisse dazu findet man auf der Internetseite der Gemeinde: www.badsalzschlirf.de/rathaus/isek-verfahren/. Jetzt sollten die Ziele für die weitere Entwicklung, eine mögliche räumliche Erweiterung des Fördergebiets und konkrete Maßnahmen diskutiert werden. Der Kurpark soll noch stärker zum Mittelpunkt für die gesamte Gemeinde und die Besucher:innen werden.
Auch die anstehende Sanierung der Lindenstraße und ein neues Parkraumkonzept wird engagiert debattiert. "Hier gibt es durchaus unterschiedliche Interessen von Händlern, Ärzten und Anwohnern", konstatiert der Bürgermeister. Die notwendig gewordenen Tiefbaumaßnahmen eröffneten die Chance, die Lindenstraße als Promenade und Einkaufsstraße zeitgemäß neu zu gestalten. Geklärt werden müsse in diesem Zusammenhang, wie die Einzelhandelsgeschäfte und die weiteren Betriebe gestärkt werden könnten, wie eine Belebung der Promenade erfolgen und wie eine bessere Verbindung zum Kurpark gestaltet werden könnte. (ci)+++