Koordinationstermin mit beteiligten Firmen
Kläranlage in Herfa: Grundhafte Sanierung vorgesehen
Fotos: Gerhard Manns
11.06.2021 / HERINGEN (W.) -
Heringens Bürgermeister Daniel Iliev begrüßte die Firmenvertreter zur Bauvorbesprechung auf dem Gelände der Kläranlage im Stadtteil Herfa und hofft, dass die, wie er es treffend formulierte, "Never Ending Story" mit der Modernisierung der im Jahr 1983 erbauten Anlage endlich ein Ende hat. Die Planungen dafür begannen bereits im Jahr 2009 und können nun hoffentlich bald mit dem Bauvorhaben abgeschlossen werden. Die Herfaer Kläranlage entwässert im Mischsystem, wurde als Teichkläranlage mit vorgeschaltetem Tropfkörper gebaut und bedarf nach nunmehr 38 Jahren Nutzungsdauer einer umfassenden Sanierung.
Tiefgreifende Sanierungsmaßnahmen
Sanierungsmaßnahmen Teichanlage
Tropfkörpersanierung
Die Einhausung der Tropfkörperanlage ist baufällig und stellt hinsichtlich des Arbeitsschutzes mittelfristig eine Gefahr für das Bedienpersonal dar. Als Witterungssicherung und zur Verhinderung der inneren Auskühlung wird der Stahlbeton-Rundbau mit einer GFK-Abdeckung und einer gedämmten Wand-Außenverkleidung versehen. Hinsichtlich der technischen Ausrüstung wird der im Innern befindliche 4-armige Drehsprenger ersetzt.Betriebsgebäude
Im Betriebsgebäude befinden sich Rechenraum einschließlich Rechengerinne, eine Gebläsestation für die Teichbelüftung, sanitäre Anlagen und die Schaltwarte mit Büronutzung. Der Rechenraum wurde aufgrund seiner Nutzung durch starke Beaufschlagung mit biogenen Gasen und Feuchtigkeit stark beansprucht. Es erfolgt eine grundhafte Renovierung in Form von Betonsanierung und malermäßiger Instandsetzung. Die Rechenanlage an sich wurde bereits im Jahr 2019 ausgetauscht. In der Gebläsestation (Kompressorenraum) sind die vorhandenen Maschinenfundamente für die Aufnahme von 2 neuen Gebläsen zu erweitern. Die vorhandenen Gebläse sind abgängig und in Ihrer Gebläseleistung unzureichend. Die vorhandene Dacheindeckung ist standortbedingt stark erodiert und wird durch eine Trapezblecheindeckung ersetzt. Weiterhin entsprechen die Fenster nicht mehr den technischen Anforderungen und werden ausgetauscht.Außenanlagen
Aufgrund der Neuorientierung des Abwasserweges und Optimierung des Anlagenbetriebes geht eine Neuordnung des internen Entwässerungssystems einher. Ebenfalls erfolgt die Herstellung des erforderlichen Leitungssystems für die geforderte Phosphatelimination. Weiterhin ist auf Grund der Erneuerung bzw. Erweiterung der EMSR-Technik ein entsprechendes Kablleerrohrsystem aufzubauen. Die Zufahrt und die internen Verkehrswege sind zurzeit unbefestigt. Dies hat in der Vergangenheit zu Problemen in der Anfahrbarkeit einzelner Bauwerksteile geführt. Um Abhilfe zu schaffen, wird die Hauptbewegungsfläche asphaltiert. Zuwegungen für Kontrollgänge an der Tropfkörperanlage und am Betriebsgebäude werden gepflastert.EMSR-Technik
Die vorhandene Elektroinstallation entspricht nicht den aktuellen VDE-Vorschriften und muss entsprechend komplett erneuert werden. Das Investitionsvolumen beträgt einschließlich der bereits installierten Rechenanlage rund 1,5 Millionen Euro brutto. (pm/Gerhard Manns) +++