Folgen der Pandemie
Zahl der aktiven Fußballer im Amateurbereich sinkt um 10 Prozent
Symbolbild: ON
08.06.2021 / FRANKFURT AM MAIN -
Die Pandemie hat im deutschen Amateurfußball Spuren hinterlassen. Das unterstreichen die Zahlen der aktuellen DFB-Mitgliederstatistik. Allerdings sind die negativen Folgen in einigen Bereichen weniger gravierend ausgefallen als zum Teil befürchtet.
"Die vorliegenden Daten machen deutlich, dass wir vor großen Herausforderungen stehen. Sie zeigen aber auch, wie robust und widerstandsfähig der Amateurfußball mit seinen Vereinen ist. Der Amateurfußball lebt. Entscheidend ist nun, dass der Ball auf den Sportplätzen in ganz Deutschland wieder richtig rollen kann - und zwar dauerhaft. Auf dieser Grundlage müssen wir alles daran setzen, gemeinsam eine neue Begeisterung für den Amateur- und Breitensport zu entfachen und eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Wir können uns endlich wieder bewegen, wir wollen uns bewegen. Für die Zukunft, das haben die vergangenen Monate nachdrücklich bestätigt, muss der Amateursport mehr Gehör, mehr Wahrnehmung und mehr Wertschätzung erhalten in seinem wertvollen Wirken für Gesellschaft, Gesundheit und Gemeinschaft", erklärte Heike Ullrich, stellvertretende Generalsekretärin des DFB und Direktorin Verbände, Vereine und Ligen.
Folgen der Pandemie werden deutlich
Die Zahl der gemeldeten Fußballmannschaften in Deutschland lag in der Saison 2020/2021 bei 138.442 Teams (Hessen: 9.912) und damit um 2,5 Prozent (Hessen: 2,7) niedriger als in der Spielzeit 2019/2020. Prozentual fiel der Rückgang an Mannschaften sogar geringer aus als in den Jahren zuvor, als der Sportbetrieb noch keinen Corona-Einschränkungen unterlegen war. 127.000 Mannschaften waren in dieser Saison im offiziellen Spielbetrieb gemeldet, hinzu kamen etwas mehr als 10.000 Freizeitmannschaften sowie 385 Futsal-Teams.Aktiv waren 1,81 Millionen Spieler und Spielerinnen (Hessen: 139.723) ab Sommer 2020 am Ball. 1,653 Millionen (130.815) von ihnen sind männlich. 1,04 Millionen Spieler (Hessen: 79.856) kicken in Kinder- und Jugendmannschaften, 770.000 im Erwachsenenbereich (Hessen: 59.867). Insgesamt lag der Rückgang bei den aktiven Frauen und Männern bei rund zehn Prozent (Hessen: 9,43) gegenüber der Saison 2019/2020.
Vor diesem Hintergrund wurden in der Saison 2020/2021 nur 131.000 Erstregistrierungen von Spieler*innen verzeichnet, im Jahr zuvor waren es 185.000 gewesen. Zudem sank die Zahl der eingesetzten Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen von 52.000 auf knapp 45.000 (Hessen: 3.750). Die Austritte im Schiedsrichterbereich (7.330, Hessen: 107) bewegten sich auf einem geringeren Niveau als in den Vorjahren, allerdings wurden in der Zeit des fehlenden Spielbetriebs auch nur knapp 2.000 Neueintritte verzeichnet (Vorjahr: 6.300, Hessen: 160).
Große Sehnsucht nach Rückkehr
Gleichzeitig ist die Sehnsucht nach der Rückkehr des Amateurfußballs riesig. Dies machen die Ergebnisse der bundesweiten DFB-Umfrage von März 2021 sowie die gemeinsame Petition von DFB und DOSB für die sofortige Wiederzulassung des organisierten Freiluftsports deutlich. An beiden Maßnahmen beteiligten sich jeweils rund 100.000 Menschen aus Deutschlands Fußball- und Sportvereinen.Die vergangene Woche abgeschlossene Petition mit dem Titel "Draußen muss drin sein" wird am Mittwochnachmittag in Berlin an Innensenator Andreas Geisel überreicht. Die Übergabe auf der Sportanlage des SC Berliner Amateure wird von Vertretern des DFB, DOSB, Berliner Fußballverbandes und Landessportbundes sowie von Amateursportlern vorgenommen. Empfänger der Unterschriften ist die Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder. Für seine Initiative wird der DFB darüber hinaus an der Seite des DOSB mit dem Health Media Award für Gesundheitskommunikation ausgezeichnet.
Die Statistiken sind unter folgendem Link einsehbar: https://www.dfb.de/verbandsstruktur/mitglieder/aktuelle-statistik/ (fh/pm)+++